Jean-Claude Philipona, CEO Adval Tech: «Die im zweiten Semester 2006 erreichten Verbesserungen sind nur die erste Etappe – wir wollen weitere deutliche Fortschritte in Bezug auf Umsatz und EBIT erzielen»
Von André Schäppi Moneycab: Herr Philipona, wie entwickelt sich der Weltmarkt für Optical-Disks und was bedeutet das für Sie? Jean-Claude Philipona:
In einer Pressemitteilung im letzten August haben Sie von einer harzigen ersten Jahreshälfte für Adval Tech gesprochen. Wie wird der Titel für die zweite Jahreshälfte ausfallen?
Wie Ende August im Rahmen der Semesterberichterstattung kommuniziert, rechnen wir im Vergleich zum ersten Semester nach wie vor mit einem höheren Umsatz und einer deutlichen Ergebnisverbesserung. Dies gilt insbesondere für unsere Werkzeugbaufirmen der Division Spritzgiesstechnologie. Das Komponentengeschäft hat sich ganz generell positiv entwickelt, insbesondere in den Bereichen Automotive und Medical. Die konkreten Zahlen werden wir Ende März bekannt geben. Vielleicht dann unter dem Titel: Deutliche Verbesserung im zweiten Semester.
Strategieanpassungen: Man will bei ausgewählten Applikationen in der Medizinaltechnik zulegen. Wie weit greift diese Massnahme bereits?
Das Know-how der Division Spritzgiesstechnologie deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab: Design – Werkzeugbau – Komponentenherstellung. Wir haben unsere Applikationssegmente in diesem Markt definiert und die daraus abgeleiteten Marketinganstrengungen gestartet. Und wir konnten auch bereits die ersten entsprechenden Verkaufserfolge erzielen. In Grenchen haben wir zudem das Nachbargrundstück von Teuscher erworben – eine wichtige Voraussetzung für das angestrebte organische Wachstum im Komponentengeschäft an diesem Standort.
Nun ist die Schweiz ja nicht gerade ein Niedriglohnland. Weshalb also trotzdem der Entscheid für Grenchen?
Das macht für uns aus verschiedenen Gründen Sinn: Erstens ist Teuscher eher klein und mit den vorgesehenen Investitionen wollen wir die kritische Masse erreichen. Zweitens sind die Transportkosten der Teile im Vergleich zur Wertschöpfung gering. Und letztlich finden wir am Standort Grenchen verhältnismässig einfach die geeigneten Leute.
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Adval Tech wollte eine Vertriebs- und Produktionsplattform zur besseren Marktbearbeitung in Osteuropa evaluieren. Ist diese Aufgabe bereits abgeschlossen?
Wir haben verschiedene konkrete Optionen geprüft. Spruchreif ist noch nichts. Eine Akquisition im Verlaufe dieses Jahres, verbunden mit einer Verbreiterung unseres Applikations-Portfeuilles im Bereich Automotive, ist aber durchaus denkbar.
In welcher Grössenordnung könnte denn so eine Akquisition liegen?
Eine derartige Akquisition dürfte umsatzmässig in einem Bereich von 10-20 Mio. Franken liegen.
Zur Division Spritzgiesstechnologie: Zur Steigerung von Umsatz und Produktivität sind Massnahmen eingeleitet worden. Zeigen sie bereits Wirkung und wenn ja, in welchem Umfang / welchen Bereichen?
Die getroffenen Massnahmen werden konsequent umgesetzt. Kurzfristig hat sich dies bereits in den im zweiten Semester erzielten operativen und finanziellen Verbesserungen ausgewirkt. Langfristig erwarten wir weitere Fortschritte, insbesondere im Werkzeugbau.
Der Konzern soll bei der strategischen Marktausrichtung in Zukunft eine bedeutendere Rolle spielen, dies insbesondere im Hinblick auf die Realisierung der Synergiepotenziale beider Divisionen. Solche Absichten klingen zwar immer gut, sind dann aber in der Umsetzung doch nicht so einfach zu realisieren. Gibt es denn schon erste Erfolge?
Im zweiten Semester 2006 haben wir erste divisionsübergreifende Projekte gestartet – zum Beispiel für die Automobilindustrie. Die Stärkung der Konzernorientierung erfolgt also im Rahmen von konkreten Kundenprojekten, was eine Umsetzung erfahrungsgemäss erleichtert. Zudem konnten wir in der Division Spritzgiesstechnologie die Kapazitäten in den letzten Monaten situativ ausgleichen. Mitte 2007 wird die intensivierte gruppenweite Zusammenarbeit auch in einem neuen Corporate Design zum Ausdruck kommen.
Seit Anfang 2007 haben Sie einen neuen Leiter für die Stanz- und Umformtechnik. Welche Erwartungen haben Sie an ihn?
Der neue Leiter der Division Stanz- und Umformtechnologie, René Rothen, soll die eingeleitete Strategie der Globalisierung konsequent umsetzen. Dabei wird ihm seine internationale Erfahrung sicher zugute kommen.
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Welche Erwartungen haben Sie bezüglich der beiden Divisionen für das kommende Jahr?
Unsere konkreten Erwartungen für das laufende Jahr werden wir im Frühjahr kommunizieren. Immerhin soviel kann ich heute sagen: Die im zweiten Semester 2006 erreichten Verbesserungen sind nur die erste Etappe – wir wollen weitere deutliche Fortschritte in Bezug auf Umsatz und EBIT erzielen.
Mitte Jahr hat es einen Wechsel in der Funktion des VR-Präsidenten gegeben. Walter Grüebler hat Herbert Thönen ersetzt. Welche Änderungen haben sich für Sie durch diesen Wechsel ergeben?
Die Konzernleitung pflegt einen intensiven Austausch mit dem neuen VR-Präsidenten. Ich schätze diese Zusammenarbeit sehr. Die grosse Erfahrung von Herrn Grüebler mit der Globalisierung von Industrien kommt uns sehr zugute.
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