Jeder zwölfte Haushaltsfranken wird für Rohöl ausgegeben

Dies teilte die Universität Genf am Dienstag mit. Weil er sich dabei auf Daten der französischen Umweltbehörde stützte, gelten die Angaben für Frankreich. Sie seien aber auf die Schweiz übertragbar.


Verdoppelung der Ausgaben für Rohölprodukte
Kasparian fand eine Verdoppelung der Haushaltsausgaben für Rohölprodukte: 2006 hatten sie noch 4,4% des gesamten Budgets betragen, im Mai 2008 bereits 8,4%. Das zeige die wahren Konsequenzen des starken Preisanstiegs für Erdöl der letzten Jahre für Privathaushalte, schreibt die Universität Genf. Die direkten Ausgaben – für Heizöl und Benzin – machen den Löwenanteil der Kosten aus, wie Kasparian auf Anfrage sagte. Etwa 15% fliesst in Freizeitausgaben wie Flugreisen. Zudem enthalten viele Produkte, etwa Plastik, beträchtliche Anteile Rohöl. Für seine Berechnungen bezog sich der Forscher auf den Preis des – unraffinierten – Rohöls.


Betrroffene Bevölkerungsschichten ausfindig machen
Die kürzlich in der Zeitschrift «Energy Policy» veröffentlichten Resultate könnten in Zukunft dazu beitragen, Bevölkerungsschichten ausfindig zu machen, die besonders betroffen sind von Erdöl-Preiserhöhungen. Es zeigte sich etwa, dass ärmere, ältere und auf dem Land lebende Personen prozentual mehr ausgeben für Ölprodukte. Auch für Unternehmen dürfte die Methode laut Kasparian von Nutzen sein. Sie könnten zum Beispiel sehr genau ausrechnen, wie stark sie vom Erdölpreis abhängig sind. (awp/mc/ps/23)

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