Walter Fust habe Jelmoli informiert, dass er im Lichte der am Donnerstag publizierten Positionen der übrigen Grossaktionäre seine Aktien zum vorliegenden Umtauschverhältnis nicht andienen werde, teilte Jelmoli am Freitag mit. Fust verfügt über 6,6% der Aktien. Mitte Juni hatte er die SPS-Offerte allerdings noch als fair bezeichnet und gesagt, er werde mitmachen, wenn das Angebot zustande käme. Damit die Übernahme gelingt, müssen der Swiss Prime Site bis Mitte September mindestens zwei Drittel der Aktien angedient worden sein. Knapp 30% von Jelmoli hat SPS bereits von Grossaktionär Georg von Opel erhalten.
Auch Franklin Mutual winkt ab
Für die Grossaktionäre Klaus Wecken und die SUVA ist das aktuelle Angebot von SPS zu tief, wie sie am Donnerstag mitteilten. Wecken vertritt zusammen mit den Anteilen anderer Familienmitglieder 8,83 der Aktien von Jelmoli. Der SUVA gehören 4,73% der Anteile. Zuvor hatte bereits die US-Beteiligungsgesellschaft Franklin Mutual, die 8,3% besitzt, der SPS einen Korb gegeben.
Angebotsfrist wird mitunter verlängert
SPS bietet den Jelmoli-Eignern 8,1 eigene Aktien für ein Wertpapier des Zürcher Traditionsunternehmens. Ursprünglich hatte SPS nur 7,7 eigene Aktien geboten, später die Offerte aber erhöht. Der Jelmoli-Verwaltungsrat empfiehlt es anzunehmen. Die Angebotsfrist läuft vom 29. Juli bis 14. September, wobei SPS angekündigt hat, die Frist gegebenenfalls zu verlängern. Dass SPS das Angebot zum zweiten Mal erhöht, kommt zumindest für den grössten SPS-Aktionär nicht in Frage: Er habe den Verwaltungsrat aufgefordert, nicht auf solche Begehren einzugehen, teilte Georg von Opel via seine Investmentgesellschaft Pelham am Freitag mit.
Fusion anstelle einer Übernahme?
Als Alternative schwebt von Opel eine Fusion der beiden Unternehmen vor. Dass SPS beim Scheitern des Deals eine Fusion anstrebt, hat Geschäftsführer Markus Graf kürzlich bereits angekündigt. Mit dem Zusammenschluss von Jelmoli und SPS würde die grösste Schweizer Immobiliengesellschaft mit Liegenschaften im Wert von rund 8 Mrd CHF entstehen.
SPS hält an Angebot mit Jelmoli fest
Die Immobiliengesellschaft SPS hält am Umtauschangebot an die Jelmoli- Aktionäre und den im Angebotsprospekt dargestellten Plänen zum Zusammengehen von SPS und Jelmoli unverändert fest. Der Erwerb der Beteiligung von rund 30% an Jelmoli sei vollzogen, teilte SPS am Freitagabend mit. Swiss Prime Site erachtet das von ihr vorgelegte Umtauschangebot für alle weiteren sich im Publikum befindenden Jelmoli-Aktien als attraktiv, ausgewogen und fair. (awp/mc/ps/04)