Er stehe grundsätzlich hinter der Aufspaltung des Konzerns, sagte Fust auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA. Er hoffe, dass eine Lösung gefunden werde, die «die Gleichbehandlung aller Aktionäre garantiert». Wie er an der ausserordentlichen Generalversammlung Anfang November stimmen wird, liess Fust offen. Damit der Vorschlag von Verwaltungsratspräsident Christopher Chambers durchkommt, sind zwei Drittel der Stimmen und die Mehrheit des Kapitals notwendig.
Von Opel kontrolliert knapp 55 % der Stimmen
Nach Einschätzung der Nachrichtenagentur Reuters dürfte Fusts Paket nicht reichen, den Vorschlag zu Fall zu bringen. Von Opel hält rund ein Viertel des Kapitals und kontrolliert damit – dank der gegenwärtigen Aktienstruktur mit Inhaber- und Namentiteln – knapp 55 Prozent der Stimmen. Die Hedge-Fonds Fortelus Special Situations, Franklin Mutual Advisers, Obrem Capital Management und Sandelman Partners repräsentieren gemeinsam rund 17% des Kapitals und 7% der Stimmrechte.
Prämie für Pelham «angemessen»
Die Fonds lehnten die Aufspaltungspläne zunächst ab, inzwischen gaben sie ihren Widerstand aber auf. Der nun vorliegende Vorschlag sei fair und schaffe bedeutende Werte für alle Aktionäre, heisst es in einer Mitteilung der Hedge-Fonds-Gruppe. Die vorgeschlagene Prämie für Pelham sei «angemessen», erklärten die Investoren. Auch für Pelham selbst ist die Prämie von rund 18 Prozent «in der vorliegenden Situation und auch im Vergleich zu ähnlichen Transaktionen angemessen», wie von Opels Gesellschaft verlauten liess.
Entschädigung für Verzicht auf Kontrolle der neuen Immo-Gesellschaft
Die Prämie soll von Opel dafür entschädigen, dass er im Zuge der Neuausrichtung von Jelmoli und der Einführung einer Einheitsaktie bei der neuen Immobiliengesellschaft auf deren Kontrolle verzichtet. Fust hatte dies kritisiert und gefordert, dass nicht nur der deutsche Milliardär, sondern alle Inhaber von Namenaktien – also auch er selber – entschädigt werden, weil sie mit der Neuordnung der Aktienstruktur auf ihre Privilegien verzichten.
Kontrolle über vorhandene Barmittel
Von Opel erhält mit der Aufteilung von Jelmoli die Kontrolle über die reichlich vorhandenen Barmittel des Konzerns, die in die neue Beteiligungsgesellschaft fliessen. Dort bleibt die duale Aktienstruktur bestehen – und damit auch von Opels Stimmenmehrheit. Die Minderheitsaktionäre erhalten die Möglichkeit, über ein Aktienrückkaufprogramm auszusteigen. So können sie wählen, ob sie in der Gesellschaft, die 2009 an die Börse gebracht werden soll, investiert bleiben oder sich von ihren Anteilen trennen wollen.
Zweiteilung soll Wert-Maximierung ermöglichen
Pelham steht hinter dem Aktienrückkauf mit einem Volumen von rund 400 Mio CHF. Das sei «angemessen». Die Anleger erhielten die Gelegenheit, ihre Beteiligung «zu einem angemessenen Preis» verkaufen zu können, findet auch die Hedge-Fonds-Gruppe. Diese verwies in ihrer Mitteilung ferner auf die grundlegenden Vorteile einer Aufspaltung des Jelmoli-Konzerns: Die Zweiteilung werde es den Geschäftsleitungen beider Unternehmen erleichtern, deren Wert für ihre Aktionäre zu maximieren. Zudem würden die beiden Gesellschaften für die Märkte transparenter. (awp/mc/pg/04)