Jens Alder nimmt VBS-Informatik unter die Lupe

Der 57-jährige Major und Chemiker habe internationale Führungserfahrung in verschiedenen Branchen, wie das Eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) am Montag mitteilte. Die Task Force soll Organisation und Führung der Informatik unter die Lupe nehmen und Verbesserungen vorschlagen. Zudem soll sie auch klären, welche Systeme überhaupt weiter betrieben werden sollen. Maurer hatte gegenüber der Sonntagspresse angekündigt, dass der Dschungel von Programmen und Anwendungen ausgedünnt werden müsse.


Maurer: «Zu viel gekauft»
Der Verteidigungsminister gab dabei zu, dass man schlicht zu viel gekauft habe. Als Beispiel nannte er das Führungssystem FIS des Heeres, das für rund 700 Millionen Franken gekauft worden ist, aber erst 2015 einsatzfähig ist. Unter der Leitung von Alder und Angst soll die Informatik der Armee innerhalb von drei bis fünf Jahren wieder in Schwung gebracht werden, hofft Maurer. Das Mandat von Alder beginnt am 1. Januar 2010 und ist, mit einer Option auf Verlängerung, vorderhand auf 12 Monate befristet, wie VBS-Sprecher Martin Bühler auf Anfrage sagte. Alder arbeitete bei mehreren Telekommunikationsunternehmen, darunter die französische Alcatel. 1999 ernannte ihn die Swisscom zum CEO; von diesem Amt trat der Sohn eines Schweizers und einer Dänin 2006 zurück. Bis 2008 übernahm Alder die operative Führung des dänischen Telekomkonzerns TDC.


William Angst: «Erfahrener Troubleshooter»
Angst ist vorerst unbefristet angestellt. Mit ihm habe das VBS einen «erfahrenen Troubleshooter» engagiert, ergänzte Departementssprecher Bühler. Angst war 17 Jahre als Generaldirektor der Cellpack AG tätig und führte kurzzeitig die Generaldirektion der Villiger Söhne AG. Danach arbeitete er als CEO für Baumgartner Papiers und war auf Mandatsbasis für die Swisscom tätig. Insgesamt hat die Armee in den letzten Jahren 500 verschiedene Computer-Programme eingekauft. Zudem gibt es rund 2’000 Applikationen; ein Teil davon ist selbst entwickelt, wie Ueli Maurer weiter sagte. Schuldige will Maurer nicht benennen. (awp/mc/ps/17)

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