Jens Alder wechselt zur Sunrise-Mutter TDC

Alder trete seine neue Stelle per 1. November an, teilte TDC mit. Der bisherige TDC-Geschäftsführer, Henning Dyremose, übernehme im nächsten Frühjahr das Präsidium des Verwaltungsrates. Bis dahin stehe er Alder als Berater zur Seite.


Bei der Swisscom war Alder per 20. Januar zurückgetreten, nachdem der Bundesrat Ende November die bisherige Auslandsstrategie der Swisscom umgestossen hatte, indem er ihr Grossakquisitionen jenseits der Landesgrenzen verbot. Damit konnte der Schweizer Marktführer die Übernahme der irischen Eircom, die kurz vor dem Abschluss stand, vergessen. Der Bundesrat habe sich für eine andere Auslandsstrategie entschieden als die, «die ich in den letzten Jahren entwickelt und vorangetrieben habe», hatte Alder im Januar verlauten lassen. Er sei deshalb zum Schluss gekommen, dass diese Strategie mit einem neuen Gesicht umgesetzt werden  müsse.


Konkurrenzverbot läuft Ende Oktober aus
Alder stand der Swisscom noch bis zur Generalversammlung am 27. April für Abschlussarbeiten zur Verfügung. Sein Vertrag bei der Swisscom und das Verbot, zur Konkurrenz zu gehen, läuft Ende Oktober aus. Als Abgangsentschädigung erhält Alder ein Jahressalär und einen Bonus von 1,5 Mio CHF. In einem Communiqué erklärte die Swisscom, sie nehme den Wechsel zur Kenntnis: Der Wechsel Alders «per 1. November steht formal nicht im Widerspruch zu der mit ihm getroffenen Austrittsvereinbarung», schreibt der Schweizer Marktführer.


Kandidat Nummer 1 für den Posten
Mit Alder erhalte TDC einen extrem kompetenten Konzernchef, erklärte der jetzige TDC-Verwaltunsgratspräsident Kurt Björklund. Der 49-jährige Schweizer, der eine dänische Mutter habe und dänisch spreche, sei klar der Kandidat Nummer eins für den Posten gewesen. Alder wechselt also von einem staatlich kontrollierten Konzern, der politischen Launen ausgesetzt ist, zu einem Unternehmen, das kürzlich von Beteiligungsgesellschaften übernommen wurde, die schnell Geld sehen wollen.


Was passiert mit Sunrise?
Die fünf Beteiligungsgesellschaften, die TDC im vergangenen Jahr in der grössten mit Krediten finanzierten Übernahme Europas gekauft hatten, wollen in den nächsten drei bis sieben Jahren den Wert des Unternehmens deutlich steigern. Dazu ist der Verkauf einiger Unternehmensteile geplant. Das könnte auch für Sunrise gelten. Für die nächsten zwölf Monate hatte TDC-Chef Dyremose in einem Interview einen Verkauf zwar ausgeschlossen, aber für die Zeit danach gebe es keine Garantien. (awp/mc/pg)

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