Als Folge strömen immer mehr Jobsuchende ins Netz, um sich nach neuen Anstellungen umzuschauen. Die Jobportale und Business-Netzwerke reagieren darauf und führen verbesserte Features ein, die den Menschen bei der Arbeitssuche helfen sollen. Neben den bestehenden Webseiten schießen angesichts der großen Nachfrage auch immer neue Jobplattformen aus dem Boden, berichtet das Wall Street Journal. Die Zahl der Minuten, die im Schnitt von den Usern in den USA auf den Karriereseiten verbracht werden, ist laut ComScore-Erhebungen im Oktober verglichen mit dem Vorjahr um 23 Prozent gestiegen. Die Nutzerzahlen insgesamt kletterten um zwölf Prozent gegenüber 2007 nach oben.
Unwohl in momentaner Jobsituation
«Die weltweite Finanzkrise zeigt mittlerweile erste Auswirkungen auf die Realwirtschaft. Dies ist auch in den Köpfen der Arbeitnehmer angekommen, wie eine aktuelle Umfrage unseres Online-Portals zeigt», sagt Barbara Wiesinger, Country Manager und Sales Director von Monster Worldwide in Österreich. So fühle sich beispielsweise rund ein Viertel der österreichischen Arbeitnehmer unwohl in seiner momentanen Jobsituation. Weitere 38 Prozent der Befragten seien bereits auf der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle. «In den Nachbarländern bietet sich ein ähnliches Bild. So sind bereits zwei Drittel der deutschen Angestellten wegen der Finanzkrise verunsichert und befürchten Auswirkungen auf ihre Arbeitssituation», ergänzt Wiesinger.
Outplacement-Services
Die US-Seite Vault.com bietet als Reaktion auf die Wirtschaftskrise seit kurzem eine eigene Karriere-Beratung an. Das Business-Netzwerk LinkedIn stellt seit vergangenem Monat so genannte Outplacement-Services online für Firmen zur Verfügung. Solche Programme sind dazu gedacht, um ausscheidende Mitarbeiter professionell bei einer Neuorientierung zu unterstützen. Auch Monster Österreich plant zahlreiche Verbesserungen. «Mit Beginn 2009 wird Monster ein neu gestaltetes Portal präsentieren. Wir werden die Stellensuche und Karriereplanung mit neuen Prozessen und Applikationen künftig noch benutzerfreundlicher und individueller gestaltbar machen», erklärt Wiesinger im pressetext-Interview.
Ohne Engagement geht nichts
Allerdings kann es vorkommen, dass sich die Nutzer von den zahlreichen Plattformen und deren noch zahlreicheren Angeboten überfordert fühlen. Viele Seiten wetteifern um Klickzahlen, sodass die User eine Reihe von Suchwerkzeugen bewältigen müssen, um dann häufig auf Überschneidungen in den Ergebnissen zu stossen. Experten raten daher, sich gezielte Suchstrategien anzueignen, um nur relevante Stellenangebote angezeigt zu bekommen. Hinzu kommt, dass zwar die Portale an sich florieren und die Nutzerzahlen wachsen, die Zahl der offenen Stellen jedoch auf vielen Seiten entweder gleich bleibt oder sich sogar leicht zurückentwickelt. «Was die Bewerber auf jeden Fall stärker beachten sollten, ist, dass auch im Internet auf die entsprechenden Umgangsformen geachtet werden muss», ergänzt Wiesinger. Die Chancen auf den Job erhöhten sich enorm, wenn der Bewerber ein entsprechendes Engagement erkennen lasse.
Social Networking
Um im Wettbewerb zu bestehen, haben sich einige Jobportale inzwischen auch auf bestimmte Branchen spezialisiert. Dice.com richtet sich zum Beispiel explizit an Berufstätige und Arbeitssuchende im Technologie-Sektor. Die Schwesternseite eFinancialCareers.com ist auf den Finanzbereich zugeschnitten. Andere Plattformen wiederum versuchen sich zu behaupten, indem sie verstärkt Daten bereithalten, die bei der Weiterentwicklung der Karriere helfen. Viele setzen auch auf den Social-Networking-Trend und integrieren Funktionen, über die sich die Nutzer online vernetzen und miteinander interagieren können. (pte/mc/ps)