John Paulson muss Investoren besänftigen

Einige Anleger hätten angedeutet, ihr Engagement zurückziehen zu wollen, nachdem die Börsenaufsicht SEC die US-Bank Goldman Sachs wegen Betrugs angeklagt hatte. Zwar ist Paulson selbst nicht angeklagt. Laut Anklageschrift verschwieg die Investmentbank ihren Kunden, dass der Hedgefonds Paulson & Co. bei einem Finanzprodukt (CDO) im Hintergrund mitmischte, der auf ein Platzen der Blase wettete. Goldman Sachs weist die Vorwürfe vehement zurück.


Anleger befürchten weitere schädigende Informationen
Die Anleger von Paulson seien nun besorgt, dass bei einer genaueren Untersuchung der Geschäfte von Paulson weitere Informationen auftauchen, die dem Hedgefonds schaden könnten. Ausserdem fürchteten sie, dass Paulson angesichts des Gerichtsverfahrens nicht mehr seine volle Aufmerksamkeit dem Geschäft widmen könne, schreibt das «Wall Street Journal». Paulson schrieb seinen Investoren in einem Brief am Dienstag, 2007 habe sein Unternehmen nicht als erfahrener Hypotheken-Investor gegolten.


Wetten gegen Goldman-Produkt verteidigt
Einige der versiertesten Investoren der Welt seien «mehr als bereit dazu gewesen, gegen uns zu wetten». In der Telefonkonferenz am Montagabend verteidigte Paulson seine Wetten gegen das Goldman-Produkt. Es sei die Natur der Transaktion gewesen. Die Anleger hätten gewusst, dass jemand auf fallende Kurse wette. Brad Alfords von Alpha Capital Management sagte der Zeitung, es seien zwar kritische Fragen gestellt worden, die meisten Investoren hätten aber ihre Unterstützung ausgedrückt.


Fonds-Börsengang verzögert sich
Nach Meinung von Investoren könnte das Unternehmen von Paulson aber auch den Abzug einiger Anleger verkraften, schreibt das Blatt weiter. Die Anleger können vier Mal im Jahr ihr Geld abziehen, die nächste Frist läuft kommenden Freitag aus. Unterdessen wurde der Börsengang des Propel Multi-Strategy Fund, der Aktionären Zugang zu zwei Fonds unter der Aufsicht von Paulson gibt, dem «Wall Street Journal» zufolge verschoben. Propel äusserte sich zunächst nicht gegenüber der Zeitung. Bis zum vergangenen Freitag, als die SEC Klage gegen Goldman erhob, hatte der in Kanada geplante IPO grosses Interesse auf sich gezogen. (awp/mc/ps/11)

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