Johnson & Johnson hebt Gewinnprognose trotz sinkender Umsätze

Die Zahlen fielen gemischt aus. Der Umsatz verfehlte die Erwartungen, der Gewinn lag hingegen darüber. Zum Handelsstart verlor die Aktie 2,5 Prozent.


Wachsende Konkurrenz durch Generika-Hersteller
Die Erlöse des Konzerns sanken im abgelaufenen Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,3 Prozent auf 15,1 Milliarden Dollar. Der Konzern, der neben Arzneimitteln auch medizintechnische Produkte und Konsum-Artikel wie Penaten-Creme oder Listerine-Mundwasser herstellt, führte die negative Entwicklung unter anderem auf negative Währungseffekte sowie die wachsende Konkurrenz von Generika-Herstellern zurück.


Gewinn dank Kosteneinsparungen leicht gesteigert
Dennoch gelang es dem Unternehmen, den Gewinn vor allem dank Kosteneinsparungen erneut leicht zu steigern. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 3,3 Milliarden Dollar. Das waren 1,1 Prozent mehr als zwischen Juli und September 2008. Das Unternehmen hob seine Gewinnprognose für das gesamte Jahr daher leicht an. Nun erwartet der Vorstand einen Überschuss zwischen 4,54 und 4,59 Dollar je Aktie. Zuvor hatte er 4,45 bis 4,55 Dollar in Aussicht gestellt.


Harte Zeiten auf dem Heimmarkt
Besonders heftig gebeutelt wurde Johnson & Johnson auf dem Heimatmarkt. In den USA gingen die Umsätze um 8,1 Prozent zurück, im Ausland nur um 2,5 Prozent. Allein die Pharmasparte musste einen Rückgang von 14,1 Prozent auf 5,3 Milliarden Dollar hinnehmen. Der Umsatz im Konsumgüterbereich ging um 2,7 Prozent auf 4 Milliarden Dollar zurück. Lediglich das dritte Konzernstandbein, die Medizintechnik, wies ein Wachstum von 2,3 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar aus.


Wenig neue, schlagkräftige Produkte
Die gesamten Pharmabranche hat damit zu kämpfen, dass ihre auslaufenden Patente die Generika-Konkurrenz beflügelt. Gleichzeitig fehlen den grossen Pharmakonzernen ausreichend neue schlagkräftige Produkte. Johnson & Johnson hat deshalb in den zurückliegenden Monaten kräftig zugekauft: Im dritten Quartal nahm das Unternehmen die gesamte Alzheimer-Forschung des in den USA gelisteten irischen Arzneimittelherstellers Elan Corp unter seine Fittiche. Bereits im Mai hatte der Konzern die Übernahme von Cougar Biotechnology angekündigt, um sein Portfolio an Krebs-Medikamenten auszubauen. Zudem ging Johsnon & Johnson zuletzt eine Kooperation mit dem US-Unternehmen Gilead für die Entwicklung von neuen HIV-Medikamenten ein. (awp/mc/pg/23)

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