JP Morgan legt die Messlatte hoch

Dies werde in einer «starken Erholung» gipfeln, erklärte Dimon in New York. JPMorgan verdiente im ersten Quartal unterm Strich 3,3 Milliarden Dollar. Im Vorjahreszeitraum waren es 2,1 Milliarden Dollar gewesen. Ein ums andere Mal war es das Investmentbanking, dass das Geld brachte. Selbst die optimistischsten Analysten hatten nicht mit einem derart guten Ergebnis gerechnet. «Jamie Dimon hat es schon wieder getan», kommentierte ein Analyst das gute Händchen des Bankchefs. Die Aktie sprang vorbörslich um 3 Prozent hoch.


JPMorgan auch in Finanzkrise stets mit schwarzen Zahlen
JPMorgan gehört zu den Gewinnern der Finanzkrise. In einer Zeit, in der andere Institute taumelten, schrieb der weit verzweigte Konzern noch solide Gewinne. In keinem einzigen Quartal verlor die Bank Geld. JPMorgan kaufte die angeschlagene Investmentbank Bear Stearns sowie die zusammengebrochene Sparkasse Washington Mutual und stieg so zur unangefochtenen Nummer eins an der Wall Street auf. 


Massstäbe gesetzt
Entsprechend gewichtig ist die Zwischenbilanz. JPMorgan setzt die Massstäbe für die anderen Institute. Und das macht Mut: Mit 7,0 Milliarden Dollar musste der Konzern zwar noch einen grossen Batzen Geld für faule Kredite beiseitelegen. Verglichen zum Vorjahreszeitraum waren das aber 30 Prozent weniger. Auch im Vergleich zum Vorquartal entspannte sich die Lage. Die Kapitaldecke dagegen wuchs, was die Bank widerstandsfähiger gegen Rückschläge macht. Die Kernkapitalquote liegt jetzt bei satten 11,5 Prozent. 


Investmentbanking mit Riesengewinn – Verlustreiches Filialgeschäft
JPMorgan verdiente sein Geld vor allem mit Anleihen. Das Investmentbanking insgesamt warf 2,5 Milliarden Dollar ab. Überhaupt blühten die Geschäfte mit Firmen oder wohlhabenden Privatkunden. Dagegen verlor JPMorgan in seinen 5.155 Filialen im Land weiter Geld, wenn auch nicht mehr ganz so viel wie in der jüngsten Vergangenheit. Im Privatkundengeschäft und bei den Kreditkarten summierte sich der Verlust wegen nicht beglichener Rechnungen auf 434 Millionen Dollar. Auch bei seinen Investments in Immobilien schrieb JPMorgan rote Zahlen. Viele Büros, Läden und Fabrikhallen stehen leer, das drückt auf die Preise. 


Mit Spannung schauen die Börsianer nun, wie die anderen Institute abschneiden. Am Freitag zieht die Bank of America Bilanz, in der Woche darauf folgen unter anderem die Citigroup , Goldman Sachs und Wells Fargo. (awp/mc/pg/18)

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