Julius Bär-CEO: «Werden Wachstumschancen gezielt nutzen»
So sei die Gruppe auch offen für weitere Übernahmen, sollte der anhaltende Konsolidierungsprozess in der Bankenbranche passende Gelegenheiten generieren. Solche Wachstumschancen wolle die Bank gezielt nutzen. Denn trotz allen pessimistischen Voraussagen sei und bleibe das internationale Vermögensverwaltungsgeschäft eine Wachstumsindustrie, so Collardi weiter.
Stolz auf 2009-Resultat
Mit dem vergangenen Geschäftsjahr zeigte sich Collardi zudem zufrieden: Der Konzerngewinn von 473 Mio CHF sei «ein Resultat, auf das wir stolz sein können». Ähnlich äusserte sich laut Redetext Verwaltungsratspräsident Raymond Bär: «Als Bankengruppe haben wir uns in einem anspruchsvollen Umfeld gut geschlagen.» Der Bank gehe es «nicht zuletzt auch aus Bilanzsicht hervorragend», meinte Bär. Die vorgeschlagene Zahlung einer nur «moderaten Dividende» sei der Annahme geschuldet, dass sich in nächster Zukunft durch Marktkonsolidierungsdruck möglicherweise attraktive Zukäufe ergeben könnten.
Nicht benötigtes Kapital zurück an Aktionäre
Eine Transaktion werde aber nur dann getätigt, wenn sie «sinnvoll ist und gesamthaft Mehrwert schafft». «Nicht benötigtes Kapital werden wir in effizienter Form an die Aktionärinnen und Aktionäre zurückführen, sei es via höherer Dividendenausschüttung und/oder Aktienrückkäufen», führte der VR-Präsident weiter aus. Dieses Thema werde mit «einiger Sicherheit» an der nächsten Generalversammlung thematisiert werden.
Regulierung: Behörden zur Vorsicht gemahnt
Mit Blick auf die anstehende Verschärfung der Regulierung mahnte Bär die Behörden zur Vorsicht: «Die Regulatoren sollten sich […] genau überlegen, ob und wie stark in das Gefüge der Märkte eingegriffen werden soll.» Dem Grundsatz «Gewinne, aber auch Verluste dem Investor» müsse Nachdruck verliehen werden, so Bär laut Redetext. Ein taugliches Mittel, Banken und Investoren in die Verantwortung zu nehmen, sieht er vor allem in der Eigenmittelunterlegung. Denn «Sicherheit» müsse als Maxime der Unternehmensziele der Finanzbranche wieder nach ganz oben rücken.
Alle Anträge abgesegnet
Die Aktionäre stimmten an der Generalversammlung sämtlichen Anträgen des Verwaltungsrates zu. Die Anteilseigner stimmten unter anderem der Auszahlung einer Bruttodividende pro Namenaktie von 0,40 CHF zu und erteilten den Mitgliedern des Verwaltungsrats sowie der Geschäftsleitung für das Geschäftsjahr 2009 Entlastung, wie die Julius Bär Gruppe am Donnerstagabend mitteilte.
Claire Giraut in Verwaltungsrat gewählt
Die Generalversammlung wählte zudem Claire Giraut für zwei Jahre neu in den Verwaltungsrat. Sie tritt die Nachfolge von Monika Ribar an, die sich nicht mehr zur Wiederwahl stellte. Die Verwaltungsratsmitglieder Rolf P. Jetzer, Gareth Penny und Daniel J. Sauter wurden für eine weitere Amtszeit von drei Jahren wiedergewählt. (awp/mc/pg/27)