Der starke Schweizer Franken sowie die schwachen Aktien- und Anleihenmärkte drückten die verwalteten Vermögen auf CHF 364 Milliarden, 10% tiefer als zum Jahresende 2007. Das Netto-Neugeld steuerte insgesamt CHF 10 Milliarden bei, im Private Banking alleine CHF 8 Milliarden. Die anhaltend erfolgreichen Investitionen in künftiges Wachstum zeigten sich in weiteren Personalzugängen sowie in der Eröffnung neuer Standorte. Dank ausschliesslicher Ausrichtung auf das Vermögensverwaltungsgeschäft hat Julius Bär keine Verluste infolge der Kredit- und Liquiditätskrise erlitten.
Verwaltete Vermögen von 364 Millionen Franken
Die verwalteten Vermögen der Julius Bär Gruppe beliefen sich Ende Juni 2008 auf CHF 364 Milliarden, entsprechend einem Rückgang von 10% nach CHF 405 Milliarden Ende 2007. Netto-Neugeldzuflüsse von CHF 10 Milliarden wurden mehr als kompensiert durch eine negative Marktperformance von CHF 32 Milliarden sowie einem negativen Währungseinfluss von CHF 19 Milliarden. Zusätzlich nahmen die Custody-Vermögen um 9% auf CHF 75 Milliarden zu.
Betriebsertrag leicht rückläufig
Der Betriebsertrag der Gruppe ging im Vergleich zum ersten Halbjahr 2007 leicht um 2% auf CHF 1’602 Millionen zurück. Auf Grund der tieferen Vermögensbasis und der reduzierten Marktaktivität der Kunden verringerte sich der Erfolg aus dem Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft um 9% auf CHF 1’195 Millionen. Der Erfolg aus dem Zinsengeschäft wuchs um CHF 53 Millionen oder 32% auf CHF 221 Millionen an, dies dank des ausgeweiteten Kreditgeschäfts mit unseren Privatkunden sowie höheren Kundeneinlagen und Margen. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft nahm um 28% auf CHF 178 Millionen zu, primär getrieben vom Devisenhandel.
Tieferer Geschäftsaufwand
Der Geschäftsaufwand ging im Vergleich zum ersten Halbjahr 2007 leicht von CHF 960 Millionen auf CHF 949 Millionen zurück, unterstützt von vorteilhaften Währungseinflüssen und trotz fortgesetzter Expansion. Der Personalaufwand nahm um 2% auf CHF 673 Millionen ab. Dem Personalanstieg von 10% im Jahresvergleich von 3’869 auf 4’272 standen tiefere Abgrenzungen für leistungsbasierte Entschädigungen gegenüber. Der Sachaufwand einschliesslich Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste blieb mit CHF 254 Millionen unverändert trotz anhaltender Expansion der Bank Julius Bär. Insgesamt stieg die Cost/Income Ratio leicht auf 58.5% an, nach 57.5% im ersten Halbjahr 2007.
EBIT bei 653 Millionen Franken
Der Gewinn vor Steuern ging um 3% auf CHF 653 Millionen zurück. Nach Abzug der Steuern von CHF 143 Millionen, entsprechend einer Steuerquote von 22%, resultierte ein zum ersten Halbjahr 2007 lediglich um 2% tieferer Konzerngewinn von CHF 510 Millionen. Als Folge der Aktienrückkäufe erhöhte sich der Gewinn pro Aktie um 5% auf CHF 2.45. Im Rahmen des aktuellen Aktienrückkaufprogramms 2008-2010 von bis zu CHF 2 Milliarden wurden bis am 22. Juli 2008 1’565’000 Aktien im Gesamtbetrag von CHF 112.4 Millionen zurückgekauft.
Eigenkapitalrendigte auf 28.8% gesteigert
Die Bilanzsumme nahm Ende Juni 2008 auf CHF 43.6 Milliarden ab. Der Rückgang um CHF 3.3 Milliarden gegenüber Ende 2007 war hauptsächlich auf die gesunkenen Kundeneinlagen und ein tieferes Volumen von strukturierten Produkten zurückzuführen. Das Eigenkapital nahm um CHF 160 Millionen auf CHF 6.6 Milliarden und die BIZ-Eigenmittel Tier 1 um CHF 313 Millionen auf CHF 2.3 Milliarden zu. Mit einer BIZ Quote Tier 1 von 13.8% unter Basel II (Ende 2007: 12.9% unter Basel I) verfügt die Julius Bär Gruppe unverändert über eine solide finanzielle Basis. Die Eigenkapitalrendite belief sich auf 28.8%, verglichen mit 27.9% im 1. Halbjahr 2007.
Erneut bedeutender Netto-Neugeldzufluss
Die vom Segment Bank Julius Bär (Private Banking und Investment Products) verwalteten Vermögen gingen in der ersten Hälfte 2008 um CHF 12 Milliarden oder 5% auf CHF 222 Milliarden zurück. Trotz erfreulicher Netto-Neugeldzuflüsse im Betrag von CHF 12 Milliarden, bzw. einer annualisierten Wachstumsrate von 10%, wirkten sich Markt- und Währungseffekte mit CHF 24 Milliarden negativ auf die verwalteten Vermögen aus. Der Betriebsertrag stieg im Jahresvergleich um 3% auf CHF 977 Millionen, während sich der Geschäftsaufwand auf Grund der fortgesetzten Verstärkung der frontbezogenen Bereiche um 9% auf CHF 587 Millionen erhöhte. Als Folge davon nahm der Vorsteuergewinn der Bank Julius Bär um 4% auf CHF 390 Millionen ab. Die von der Sparte Private Banking verwalteten Vermögen sanken um 5% auf CHF 148 Milliarden, dies trotz beachtlichem Netto-Neugeldzufluss von gesamthaft CHF 8 Milliarden, zu dem alle Regionen beitrugen, vor allem aber die Wachstumsmärkte, insbesondere Asien. Die verwalteten Vermögen der Sparte Investment Products wiesen einen Rückgang von 5% auf CHF 74 Milliarden auf, dies bei einem Netto-Neugeldzufluss von CHF 3 Milliarden.
AM: Verwaltete Vermögen nehmen um 17 Prozent ab
Die vom Segment Asset Management (GAM und Artio Global) verwalteten Vermögen nahmen im ersten Halbjahr 2008 um CHF 29 Milliarden oder 17% auf CHF 142 Milliarden ab, hauptsächlich auf Grund der negativen Marktperformance und des Währungseinflusses auf die in Schweizer Franken ausgewiesene Vermögensbasis, die zusammen einen Rückgang der verwalteten Vermögen von CHF 28 Milliarden bewirkten. Ende Juni 2008 verwaltete GAM Vermögen von CHF 68 Milliarden und Artio Global, unser in Abhängigkeit der Marktlage zur Börseneinführung vorgesehenes US-Asset Management-Geschäft, von CHF 74 Milliarden, wobei letzteres weiter beachtliche Netto-Neugeldzuflüsse erzielte. In dieser für Hedge Fund-ähnliche Anlagen mit Hebelwirkung äusserst herausfordernden Periode verzeichnete GAM Netto-Mittelabflüsse, konnte jedoch die Margen gegenüber dem ersten Halbjahr 2007 noch verbessern. Der Betriebsertrag des Segments nahm um 8% auf CHF 594 Millionen ab, während der Geschäftsaufwand um 13% auf CHF 316 Millionen zurückging. Als Folge davon sank der Vorsteuergewinn um 3% auf CHF 278 Millionen. (julius bär/mc/ps)