Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 hat Bär einen um 7,2% höheren adjustierten Konzerngewinn von 473,2 (VJ pro forma: 441,4) Mio CHF erwirtschaftet. Der den Aktionären zukommende Reingewinn wird mit 388,7 (356,9) Mio CHF ausgewiesen. Boris Collardi zeigt sich vom erzielten Ergebnis angetan: «Ich bin über die Leistung der Gruppe in diesem Jahr bedeutender unternehmerischer Veränderungen und angesichts des anspruchsvollen Marktumfelds sehr zufrieden», wird er in der Medienmitteilung zum Jahresabschluss am Freitag zitiert.
Bisherige Ausschüttungspolitik bekräftigt
Das Management schlägt der Generalversammlung die Auszahlung einer Dividende in der Höhe von 0,40 CHF pro Namenaktie vor. Das Management bekräftigte zudem die bisherige Ausschüttungspolitik. So soll auch künftig überschüssiges Kapital an die Aktionäre zurückgeführt werden. Vor dem Hintergrund der laufenden Konsolidierung in der Industrie und um die eigene strategische Flexibilität zu bewahren, plane Bär zum jetzigen Zeitpunkt allerdings kein Aktienrückkaufprogramm.
Netto-Neugeldzufluss deutlich abgeschwächt
Der Netto-Neugeldzufluss summierte sich in der Berichtsperiode auf 5,1 Mrd CHF. Dies entspricht einer deutlichen Abschwächung gegenüber 2008, als der Bank noch Netto-Neugelder von 17,0 Mrd CHF zugeflossen sind. Während dem Institut nach eigenen Angaben in Asien weiterhin Gelder zuflossen, musste die Bank, vor allem im Zusammenhang mit der italienischen Steueramnestie sowie dem Rückzug aus dem US-Geschäft, Geldabflüsse hinnehmen. Die Netto-Neugeldentwicklung bewege sich aber innerhalb des Zielbereichs von 4-6%, so die Mitteilung weiter. Die verwalteten Kundenvermögen (AuM) stiegen per Ende 2009 im Vergleich zum Vorjahresstichtag um 19% oder von 129,1 Mrd CHF auf 153,6 Mrd CHF. Die Custody Vermögen nahmen um 37,2% auf 87,3 Mrd CHF zu.
48 neue Kundenberater eingestellt
Der Betriebsertrag verminderte sich um 4,6% auf 1’586,1 (1’662,3) Mio CHF. Dem steht ein um 8,5% tieferer Geschäftsaufwand von 1’025,8 (1’121,0) Mio CHF gegenüber. Die Cost/Income Ratio reduzierte sich auf 63,1% nach 65,3% im Vorjahr. Trotz weiterer Investitionen in Wachstum, insbesondere durch die Zunahme der Anzahl Kundenberater um netto 48 auf 667, habe sich der Personalbestand lediglich um 1% auf insgesamt 3’078 Personen erhöht. Tiefere leistungsabhängige Entschädigungen und aktienbasierte Vergütungen liessen den Personalaufwand trotz höherem Mitarbeiterbestand um 8% auf 683 Mio CHF sinken.
Ergebnis im Rahmen der Erwartungen
Mit den vorgelegten Zahlen hat der Vermögensverwalter die Konsenserwartungen in etwa getroffen. Einzig beim Betriebsertrag und Neugeld verfehlt das Institut den Konsens etwas. Von AWP befragte Analysten rechneten im Durchschnitt mit einem adjustierten Konzerngewinn von 473 Mio CHF und einem Betriebsertrag von 1’632 Mio CHF. Die AuM wurden auf 152,6 Mrd CHF und der Neugeldzufluss auf 5,6 Mrd CHF geschätzt.
Fortgesetztes Wachstum angestrebt
Die Bank sieht sich mit einer BIZ Tier 1 Quote von 24,2% (14,8%) weiterhin gut kapitalisiert und will in der laufenden Konsolidierung der Finanzindustrie eine aktive Rolle spielen, heisst es zum Ausblick in der Mitteilung. Die Bank strebt fortgesetztes Wachstum an, sowohl organisch als auch durch das gezielte Ausnutzen von Marktchancen. Bär bekräftigte zudem die im Herbst kommunizierten Finanzziele bis 2012. (awp/mc/ps/02)