Positiv überraschte das Ergebnis vor allem beim Nettoneugeldzufluss. Die Bankführung zeigte sich am Freitag vor Medien und Analysten in Zürich zufrieden mit dem Erreichten. «Wir haben ein gutes Jahr hinter uns», kommentierte CEO Johannes A. de Gier die Zahlen.
Aktionäre profitieren
Vom guten Ergebnis profitieren auch die Aktionäre: Die Bank will eine unveränderte Dividende von 0,5 CHF pro Namenaktie ausschütten. Daneben soll das angekündigte Aktienrückkaufprogramm im Umfang von rund 2 Mrd CHF nach der Genehmigung durch die Generalversammlung im April lanciert werden.
Kosten im Griff
Gut im Griff hat die Bank trotz anhaltenden Investitionen weiterhin die Kosten. So konnte die Cost-Income Ratio innert Jahresfrist mit 54,7% (VJ 59,5%) weiter verbessert werden.
Erfreulicher Netto-Neugeldzufluss
Glanzpunkt der Ergebnispräsentation war jedoch der starke Neugeldzufluss. Gegenüber dem Vorjahr wurde dieser um gut 32% auf 35,5 Mrd CHF gesteigert. Damit verwaltete Julius Bär insgesamt Vermögen in der Höhe von 405 Mrd CHF. Einziger Wehrmutstropfen war die Entwicklung im zweiten Halbjahr. Denn der Anstieg bei den verwalteten Vermögen von 12% gegenüber dem Vorjahr entfiel vollständig auf das erste Halbjahr. Damit zollte auch der Vermögensverwalter den schwierigen Markbedingungen im zweiten Halbjahr Tribut und musste eine negative Marktperformance von 6 Mrd CHF verbuchen.
Unter schwachem US-Dollar gelitten
Gelitten hat Bär auch unter dem schwachen US-Dollar. So schlug der Währungseffekt mit 5,3 Mrd CHF negativ zu Buche. Devestitionen und Akquisitionen belasteten die verwalteten Vermögen zusätzlich mit 4,4 Mrd CHF. Dennoch verzeichnete die Bank über das gesamte Jahr gesehen eine positive Marktperformance von 18,5 Mrd CHF.
Private Banking will weiter wachsen
Definitiv wieder Tritt gefasst hat das Private Banking unter CEO Alex Widmer. Der Sparte flossen im vergangenen Jahr Gelder in der Höhe von 12 Mrd CHF zu und der Vorsteuergewinn nahm um 23% auf 581 Mio CHF. Das erfolgreiche Wachstum will Widmer auch im laufenden Jahr fortsetzen. So plant die Bank 2008 die Anzahl der Kundenberater um 50 bis 60 Private Banker zu steigern. Bereits im letzten Jahr stellte die Bank 95 neue Kundenberater ein und beschäftigte damit per Jahresende insgesamt 550 Berater.
Division Investment Products
Auch das Geschäft der neu geschaffenen Division Investment Products, die zusammen mit dem Private Banking unter dem Namen Bank Julius Bär firmiert, habe sich gut angelassen, erklärte Widmer. Die Division verwaltete per Jahresende Vermögen in der Höhe von 78 Mrd CHF, verzeichnete einen Nettoneugeldzufluss von 6,5 Mrd CHF und erzielte einen Vorsteuergewinn von 236 Mio CHF (+50%).
Asset Management weiter auf Erfolgskurs
Nach den Vorstellungen der Bankführung hat sich auch die Sparte Asset Management entwickelt. Auf Grund des höheren durchschnittlichen Vermögensbestandes stieg der Vorsteuergewinn um 23% auf 668 Mio CHF. Das Nettoneugeld belief sich auf 17 Mrd CHF. Trotz dem aktuell schwierigen Umfeld zeigte sich David Solo, CEO der Sparte, auch für das laufende Jahr zuversichtlich. «Wir sind gut positioniert, um auch in diesem Umfeld zu wachsen», sagte er.
Bankenführung zufrieden mit Start ins neue Jahr
Wie immer gab die Bankengruppe keine konkrete Guidance für das laufende Jahr. Das Management zeigte sich jedoch zufrieden mit dem Start ins neue Jahr und rechnet nicht mit einem anhaltenden Bärenmarkt. Nachdem sich die Kunden in der zweiten Jahreshälfte 2007 in Zurückhaltung übten, sei nun wieder verstärktes Interesse zu beobachten, erklärten die Verantwortlichen. Den verhaltenen Optimismus untermauerte Julius Bär mit der Bekanntgabe von teilweise höheren neuen Finanzzielen bis ins Jahr 2010.
Gutes Ergebnis vermag Aktienkurs nicht zu beflügeln
Die guten Zahlen zum Geschäftsjahr 2007 vermochten am Freitag die Aktien von Julius Bär nur bedingt zu beflügeln. Nachdem die Aktien am Freitagmorgen noch deutlich im Plus notierten, gaben Bär im Sog des nachgebenden Gesamtmarktes am Nachmittag die Gewinne mehrheitlich preis und stehen gegen 15.20 Uhr bei 72,50 (+0,55%). (awp/mc/gh)