Juncker: Auf Banken muss Druck ausgeübt werden

Zwar behaupteten die Banken, es gebe keine Zurückhaltung mehr. «Aber die Unternehmen sagen das Gegenteil», sagte Juncker. Juncker lobte zudem das zweite deutsche Konjunkturpaket. «Deutschland hat ein zweites Paket auflegen müssen, weil das erste nicht ausreichend schien», sagte er. Die Deutschen hätten selbst eingesehen, dass sie Anfang zu zögerlich reagiert hätten. Als «Lokomotive Europas» stehe Deutschland in der Pflicht, ein ambitioniertes Konjunkturpaket zu entwickeln. Aber dies dürfe nicht auf Kosten der Haushaltskonsolidierung gehen, fügte er hinzu.


Keine konkreten Prognosen
Zur Dauer der Krise wollte er keine konkreten Prognosen machen. «Wir stochern im Nebel», sagte er. «Ich habe nicht den Eindruck als ob die Krise sich verschlimmert, aber ich würde auch nicht sagen, dass das Schlimmste hinter uns liegt.» Die wichtigste Aufgabe sei jetzt, die Investitionen anzukurbeln. «Wir werden sicher schwierige Jahre 2009 und 2010 haben, bevor wir mit einer Rückkehr zur Normalität 2011 und 2012 rechnen können», sagte Juncker.


Warnung vor weiteren Krisen
Er warnte zudem vor weiteren drohenden Krisen. «Besonders bei den Wechselkursen besteht die Gefahr, dass sich die weltweiten Ungleichgewichte vertiefen», sagte Juncker. «Man spricht wenig von diesem Phänomen, doch wir müssen wachsam sein, denn es kann sich eine zweite Krise abzeichnen.» Ausserdem steige das US-Haushaltsdefizit in diesem Jahr von drei auf acht Prozent des Bruttoinlandsproduktes.


Instabilität der Ölpreise
Gefahren sieht Juncker auch in der Instabilität der Ölpreise, die den Unternehmen eine verlässliche Kalkulation unmöglich mache. «Derzeit ignorieren wir das Problem lieber, weil es stimmt, dass der Preisrückgang den Verbrauchern nützt. Doch es gibt hier ein entscheidendes Element der Instabilität, mit dem wir rechnen müssen.» (awp/mc/ps/24)

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