Käse und Waffen bleiben in der Krise wichtigste Export-Pfeiler

Käse, Schokolade und Waffen – gleich drei traditionelle Exportbranchen verkündeten in diesen Tagen ihre Zahlen fürs Jahr 2009 und sparten nicht mit Superlativen.


Käseexport auf Rekordniveau
Käse und Waffen erwiesen sich als äusserst krisenresistent. 62’000 Tonnen Schweizer Käse wurden 2009 exportiert – so viel wie nie zuvor und 1,6% mehr als im bisherigen Rekordjahr 2008. Der Renner schlechthin ist noch immer der Emmentaler, wie die Switzerland Cheese Marketing am Mittwoch mitteilte. Sein Marktanteil liegt bei einem Drittel, obwohl der Export zurückging.


Amerikaner üben sich in Verzicht – Europäer greifen zu
Einzig die Nordamerikaner assen weniger Schweizer Käse, dafür griffen die Europäerinnen und Europäer umso beherzter zu: Sie verzehrten 4,6% mehr als im Vorjahr. Die beiden Spitzenreiter Italien und Frankreich importierten fast 10% mehr. Besonders begehrt waren Halbhart-, Weich- und Frischkäse; Hartkäse hingegen büsste an Beliebtheit ein.


Für 728 Mio. Franken Kriegsmaterial exportiert
Auch die Waffenindustrie hat der Krise erfolgreich getrotzt. Die Schweiz exportierte 2009 Kriegsmaterial für rund 728 Mio CHF – 0,8% mehr als im Vorjahr und damit neuer Höchststand. Wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Mittwoch mitteilte, gehörte die Lieferung von Fliegerabwehrsystemen und Munition nach Saudi-Arabien für 132 Mio CHF zu den grossen Geschäften. Inzwischen hat der Bundesrat Waffenexporte nach Saudi-Arabien mehrheitlich verboten, die Bewilligung von Fliegerabwehrsystemen war jedoch noch vorher erteilt worden.


Insgesamt 74 Länder haben Waffen aus der Schweiz gekauft. Nach Deutschland und Saudi-Arabien waren die Hauptabnehmer Dänemark, Grossbritannien, Belgien und die USA.


Zartbitteres Schoggi-Jahr
Weniger erfreulich war das vergangene Jahr für einen weiteren Exportklassiker, die Schokolade. Von einem «zartbitteren» Jahr schrieb der Branchenverband Chocosuisse, als er am Mittwoch mitteilte: Erstmals seit sechs Jahren mussten die 18 Schweizer Schokoladefabrikanten einen Absatzrückgang hinnehmen. In Zahlen: Die Verkaufsmenge schrumpfte um 5,9% auf 174’109 Tonnen. Sowohl die Schweizer selbst als auch Konsumentinnen und Konsumenten im Ausland assen 2009 deutlich weniger Schoggi. Am stärksten brach der Markt in Deutschland ein, wo der Umsatz um 13% zurückging.


Ausländische Schokolade immer beliebter
Auf der anderen Seite verdrücken Schweizerinnen und Schweizer immer mehr ausländische Schokolade. Laut Chocosuisse dürfte das an den tiefen Preisen liegen. Besonders begehrt waren ausländische Schokoriegel sowie Festartikel für Ostern und Weihnachten. (awp/mc/ps/14)

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