Kanton Wallis gründet Weinobservatorium

Damit Walliser aber auch Schweizer Weine auf dem Markt Erfolg haben können, müssen die Weinproduzenten und die Weinhändler den Markt kennen. Bislang gibt es jedoch zum Weinmarkt Schweiz nur ungenügendes Zahlenmaterial. Abhilfe soll ein Weinobservatorium bringen, wie der Walliser Volkswirtschaftsdirektor Jean-Michel Cina am Montag vor den Medien in Sitten erklärte. Wer erfolgreich sein wolle, müsse den Weinmarkt beobachten, verfolgen und verstehen.


Nachhaltiges Instrument
Das Weinobservatorium soll sich zu einem nachhaltigen Instrument für die Entscheidfindung von allen am Weinmarkt Beteiligten entwickeln. Der Kanton Wallis steckt jährlich 150’000 CHF in die Aktivitäten des Observatoriums. Das Projekt sei nur die erste Etappe bei der Umsetzung der Strategiestudie VITI 2015 zum Walliser Weinbau. Wolle das Wallis zu einer der ersten Adressen Europas im Wein-Tourismus werden, müsse es auch über die nötigen Mittel verfügen, begründete Cina den Aufbau des Obseratoriums.


Zusätzliche Marketing-Anstrenungen
Während sich die Walliser in den letzten Jahren vor allem auf den Weinbau konzentriert hätten, brauche es nun einen grossen Effort beim Marketing. Vorderhand werden die Experten nur die von den Grossverteilern verkauften Weine unter die Lupe nehmen. Später soll das Observatorium aber auch Zahlen zum Direktverkauf und zu den Weinverkäufen in der Gastronomie liefern.


Vier von zehn Flaschen über Grossverteiler vertrieben
Die Daten zu den Verkäufen in den Grossverteilern werden vom Marktforschungsinstitut IHA-gfk erhoben und in Zusammenarbeit mit der Universität Lausanne und der ETH Zürich ausgewertet. Künftig werden die Daten im Halbjahresrhythmus in einer Broschüre und auf Internet publiziert. Die ersten Zahlen zeigen, dass im letzten Jahr gegen 40% des in der Schweiz konsumierten Weins über die Grossverteiler vertrieben worden sind. Dies entspricht 1,04 Mio Hektolitern.


Gefragte Schweizer Weissweine
Zwischen 2005 und 2007 legte dieser Vertriebskanal überdurchschnittlich zu: Die verkaufte Menge stieg um 5,03 und der Umsatz um 8,3%. Der Durchschnitts-Literpreis nahm bei ausländischen Weinen um 3,2 auf 8,16 CHF und bei Schweizer Weinen um 2,9% auf 9,88 CHF zu. Während bei ausländischen Weinen vor allem Rotweine gefragt sind (86,5% der Verkäufe), dominieren bei Schweizer Weinen die Weissweine (60,5%). (awp/mc/ps)

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