Kantonalbankenverband: ZKB nicht zu Grundsatzproblem machen
Die Geschäfte einer Zürcher Kantonalbank (ZKB) würden anders gewertet, als wenn diese eine rein private Bank getätigt hätte, sagte Hess am Montag auf Anfrage. An Geschäften einer Kantonalbank bestehe immer auch ein öffentliches Interesse. Dennoch sollte aus dem Fall der heftig kritisierten ZKB- Optionsgeschäfte jetzt kein «Grundsatzproblem Kantonalbank» gemacht werden, meinte Hess. Bei der Ausgestaltung seines Staatsinstituts lasse das Gesetz jedem Kanton nämlich grosse Freiheiten.
Vertrauen ist wichtigstes Kapital
Wichtigstes Kapital auch für eine Kantonalbank sei aber das Vertrauen. Und dieses hänge nicht nur von der Finanzlage eines Instituts ab, sondern auch von seiner Reputation: «Die Bank – und damit auch ihre Aufsichtsorgane – müssen sich deshalb gut überlegen welche Regeln und allenfalls welche Grenzen sie festlegen wollen.» Dies gelte nicht nur für die ZKB mit ihren derzeit scharf kritisierten Optionsgeschäften. Auch bereits die Schliessung einer Filiale durch eine Kantonalbank könne zu politischen Vorstössen führen.
«Grundsätzlich nichts Schlechtes»
Es sei auch nichts dagegen einzuwenden, wenn eine Kantonalbank neben dem angestammten Spar- und Kreditgeschäft weitere geschäftliche Standbeine aufbaue, sagte Hess: Seit einiger Zeit haben ja auch mehrere Kantonalbanken ins Anlage- und Vermögensverwaltungsgeschäft expandiert. Auch ein Handelsgeschäft als drittes Standbein, wie bei der ZKB, sei «grundsätzlich nichts Schlechtes», meint Hess. Um ein solches überhaupt betreiben zu können, brauche es eine gewisse Grösse: «Man kann die ZKB deshalb sicher nicht mit einer der kleinen Kantonalbanken vergleichen.» (awp/mc/gh)