«Die Verwerfungen an den Kapitalmärkten haben zwar die meisten Marktteilnehmer getroffen, dennoch sind wir sehr enttäuscht von dem Verlauf unseres dritten Quartals», sagte Vorstandschef Kenneth Lewis am Donnerstag in Charlotte. Die Aktie der US-Bank sackte nach der Eröffnung um mehr als drei Prozent ab.
Rückgang der Aktie von 1,18 auf 0,82 Dollar
Der Überschuss der Bank of America sank zwischen Juli und September von 5,4 Milliarden Dollar im Vorjahr auf 3,7 Milliarden Dollar. Je Aktie entspricht dies einem Rückgang von 1,18 auf 0,82 Dollar. Die Gesamterträge sanken um rund zwölf Prozent auf 15,9 Milliarden Dollar. Von Thomson Financial befragte Analysten hatten einen geringeren Rückgang der Werte vorhergesagt.
Unerwartet kräftiger Gewinnrückgang
Den unerwartet kräftigen Gewinnrückgang führte die Bank of America vor allem auf ihr Investmentbanking (GCIB) zurück, dessen Ergebnis wegen der US-Immobilienkrise und der daraus resultierenden Turbulenzen an den Finanzmärkten um 93 Prozent absackte. Der Überschuss in dieser Sparte lag nur noch bei 100 Millionen Dollar nach 1,43 Milliarden Dollar im Vorjahr und auch die Erträge sanken kräftig. Das Kapitalmarktgeschäft, das unter anderem Kredite und strukturierte Produkte umfasst und Teil der Investmentbanking-Sparte ist, rutschte wegen eines schwachen Geschäfts und Abschreibungen unter dem Strich in die roten Zahlen.
Sorge vor hohen Kreditausfällen
Belastend wirkte sich auch die Sorge vor hohen Kreditausfällen im Zusammenhang mit der Krise am Immobilienmarkt aus. Die Bank of America, die stärker als andere US-Grossbanken auf das inneramerikanische Geschäft ausgerichtet ist, stockte ihre Risikovorsorge im dritten Quartal von 1,17 Milliarden Dollar im Vorjahr auf 2,03 Milliarden Dollar auf. Die anderen Geschäftsbereiche konnten die schwache Performance im Investmentbanking nicht ausgleichen. Die Privatkundensparte («Global Consumer and Small Business Banking»), in der das Kreditkarten- und Filialgeschäft vereint sind, verzeichnete bei steigenden Erträgen einen Gewinnrückgang von 16 Prozent auf 2,45 Milliarden Dollar. Die Vermögensverwaltung für wohlhabende Kunden («Global Wealth and Investment Management») steigerte die Erträge und verdiente mit 599 Millionen Dollar 17 Prozent mehr als im Vorjahr. (awp/mc/gh)