Kardex mit 20 Prozent tieferem Nettoumsatz – keine Prognose möglich
Von Januar bis Juni erzielte Kardex einen um 20% tieferen Nettoumsatz von 177,7 (VJ 222,0) Mio EUR. Um Währungseinflüsse bereinigt blieb der Umsatz 19,5% unter der Vorjahresperiode, teilte das Unternehmen mit. Der EBIT sank um 76,3% auf 4,9 (20,7) Mio EUR. Die EBIT-Marge ging auf entsprechend auf 2,8 (9,3)% zurück. Im EBIT seien Sonder- und Einmaleffekte hauptsächlich für Reorganisationsmassnahmen im Betrag von insgesamt 2,8 Mio EUR enthalten, so die Mitteilung. Der Reingewinn betrug 1,2 (13,8) Mio EUR, was einem Minus von 91,3% entspricht.
Unter den Erwartungen
Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten grösstenteils verfehlt. Die ZKB hatte mit einem Umsatz von 182,3 Mio EUR, einem EBIT von 9,1 Mio EUR und einem Reingewinn von 5,4 Mio EUR gerechnet. Die Schätzungen der Bank Vontobel lagen bei 172,8 Mio EUR für den Umsatz, 5,7 Mio EUR für den EBIT sowie 3,5 Mio EUR für den Reingewinn.
Auftragseingang sinkt um über 30 Prozent
Der Auftragseingang sank in der Berichtsperiode um 30,3% auf 169,7 (243,4) Mio EUR. Der Auftragsbestand lag Ende Juni bei 90,0 (135,5) Mio EUR und damit 33,6% tiefer als im Vorjahreszeitraum.
Gutes Geschäft in der Schweiz, den USA sowie den Niederlanden
Nach Regionen waren in Westeuropa Spanien, Grossbritannien und Deutschland sowie in Osteuropa Polen, Tschechien und Russland besonders vom Umsatzrückgang betroffen. Auch in China sank die Nachfrage. Positiv entwickelten sich laut Kardex die Märkte in den USA, wo die amerikanische Kardex USA Inc. von Regierungsaufträgen im Office-Bereich profitierte, sowie in der Schweiz und in den Niederlanden.
Sparte KRM mit EBIT-Marge von 4,7 %
Nach Sparten ging der Umsatz bei Kardex (KRM) auf 106,0 (122,0) Mio EUR zurück und der EBIT auf 3,5 (12,9) Mio EUR. Bereinigt um Sonder- und Einmalkosten erzielte dieser Geschäftsbereich einen EBIT von 5,0 Mio EUR und eine EBIT-Marge von 4,7%. Der Bestellungseingang sank auf 91,9 (129,1) Mio EUR. Der Auftragsbestand per 30. Juni 2009 belief sich auf 52,7 Mio EUR und lag damit 31,7% unter dem Wert des Vorjahrs. KRM soll im zweiten Semester eine funktionale Organisationsstruktur analog zum Geschäftsbereich Stow erhalten. Die damit verbundenen Kosten belaufen sich laut Kardex auf 1,0 Mio EUR.
Stow mit 31,9 % tieferem Bestellungseingang
Im Geschäftsbereich Stow lag der Umsatz bei 72,0 (100,8) Mio EUR. Der EBIT betrug 2,9 (8,6) Mio EUR. Ohne Sonder- und Einmalkosten erzielte der Geschäftsbereich Stow einen EBIT von 4,2 Mio EUR und eine EBIT-Marge von 5,8%. Der Bestellungseingang belief sich auf 77,8 Mio EUR und lag damit um 31,9% unter der Vorjahresperiode. Der Auftragsbestand betrug per Ende Juni 37,3 Mio EUR, ein Minus von 36,0% gegenüber dem Vorjahr.
Finanzielle Unabhängigkeit gestärkt
Die Gruppe habe im ersten Semester trotz der wirtschaftlich ungünstigen Rahmenbedingungen ihre Bilanzstruktur und damit ihre finanzielle Unabhängigkeit weiter gestärkt. Die eingeleiteten Massnahmen ermöglichten eine flexible Anpassung der Kostenstrukturen an den Nachfragerückgang und trügen zur Sicherung der Profitabilität bei, so die Mitteilung weiter. Zu den wichtigsten Massnahmen gehören Kurzarbeit in den Werken, selektiver Stellenabbau in Vertriebsgesellschaften sowie die Beschränkung von Investitionen.
Zurückhaltung
Bezüglich der weiteren Geschäftsentwicklung gibt sich Kardex zurückhaltend. Das zögerliche Verhalten der Kunden und die negative Entwicklung in vielen Märkten würden derzeit keine verlässlichen Prognosen für die mittel- oder längerfristige Zukunft erlauben. Sollte die Umsatz- und Ergebnisabnahme in den nächsten Monaten andauern, werde die Gruppe in beiden Geschäftsbereichen zusätzliche Massnahmen ergreifen, um Kapazitäten und Kosten weiter zu reduzieren. Dank einer soliden Bilanz habe Kardex ausreichend finanziellen Spielraum, um die strategischen Projekte umzusetzen und von einer Erholung der Nachfrage nachhaltig zu profitieren. (awp/mc/pg/08)