In der Schweizer Bankenbranche arbeiten 125’700 Menschen, rund 42% davon sind Frauen. Bei den Versicherungen sind von den 57’800 Beschäftigten 47% Frauen. Zwei Drittel der Frauen in der Schweizer Finanzwirtschaft arbeiten jedoch ohne Vorgesetztenfunktion. Ein weiterer Grund für die strake Untervertretung von Frauen in Top-Positionen: Oftmals bestehen Familienpflichten, die mehrheitlich von Frauen wahrgenommen werden.
Wenig Teilzeitstellen in Kaderpositionen
So können über 70% der Kadermänner die Betreuung von Kindern der Partnerin überlassen, bei den Frauen sind es knapp 30%. Die Partnerin von 42% der Karrieremännern bei Banken und 31% bei Versicherungen ist Hausfrau. Nur 4% der Partner von Karrierefrauen haben hingegen die Hausmann- Funktion übernommen. Gleichzeitig gibt es in den Unternehmen wenig Teilzeitstellen in Kaderpositionen. Rund 70% der Angestellten glauben zudem, dass eine Teilzeitbeschäftigung der Karriere schadet und rund die Hälfte befürchtet Einbussen beim Lohn.
Weniger Ehrgeiz
Nur 70% der Frauen arbeiten bei Banken und Versicherungen Vollzeit, aber über 90% der Männer stehen den Unternehmen zu 100% zur Verfügung. Allerdings mangelt es den Frauen auch häufig an Ehrgeiz und Selbstvertrauen. So wollen nur 10% der Frauen in der Finanzbranche gezielt eine höhere Position erreichen, bei den Männern sind es mit 20% doppelt so viele.
Frauen generell zurückhaltender
Frauen seien bei der Durchsetzung von Karrierewünschen generell zurückhaltender, hiess es. So würden Frauen Förderungsprogramme weniger nutzen als ihre männlichen Kollegen. Auch in der Weiterbildung bleiben die Frauen – ausser bei Sprachen – hinter den Männern zurück. (awp/mc/gh)