Kaufangebot von OC Oerlikon für Saurer zustande gekommen

Vom 8. bis zum 21. Dezember läuft nun eine Nachfrist, in welcher die verbliebenen Saurer-Aktionäre ihre Titel andienen können. Der Angebotspreis bleibt 135 CHF je Saurer-Aktie, wie OC Oerlikon mitteilte. Ab einem Anteil von 98% kann Oerlikon gemäss Börsengesetz die restlichen Aktionäre Zwangsabfinden (Squeeze-out).

Börslich und ausserbörslich  Aktien erworben
Gemäss dem provisorischen Ergebnis erhielt Oerlikon bis zum Ablauf der Angebotsfrist am 1. Dezember 17,64% der ausgegebenen Saurer-Aktien angedient. Zudem erwarb Oerlikon börslich und ausserbörslich einen Anteil von 62,73%. Vor Veröffentlichung des Angebots war Oerlikon bereits mit 8,89% an Saurer beteiligt gewesen. Anfang November meldete die von der österreichischen Beteiligungsgesellschaft Victory kontrollierte Oerlikon, sie halte nunmehr einen Mehrheitsanteil von gut 50% an Saurer. Oerlikon hatte am 6. September angekündigt, den Thurgauer Textilmaschinenkonzern und Autozulieferer übernehmen zu wollen. In drei Schritten erhöhte Oerlikon den Angebotspreis von 93,42 auf 135 CHF. Der Verwaltungsrat von Saurer gab nach der letzten Aufbesserung seinen anfängliche Widerstand auf und empfahl den Aktionären, das Angebot anzunehmen.


Dünnschicht-, Vakuum- und Präzisionstechnologie
Die Oerlikon-Gruppe war bislang auf Dünnschicht-, Vakuum- und Präzisionstechnologie ausgerichtet und erzielte 2005 einen Umsatz von 1,605 Mrd CHF. Saurer mit Sitz in Arbon/TG erwirtschaftete mit 12`000 Angestellten einen Umsatz von 2,4 Mrd.


Aus eigenen Mitteln und Kredite von zwei Banken
Finanzieren will Oerlikon die Saurer-Übernahme gemäss früheren Angaben aus eigenen Mitteln sowie durch Kredite von zwei Banken. Oerlikon wolle sich zum bedeutenden Schweizer Industriekonglomerat entwickeln. Weitere Akquisitionen dürften folgen, Saurer sei der erste Schritt, «sicher nicht unser letzter», kündigte Konzernchef Thomas Limberger an.


Übernahme von Exitech
Eine kleinere Übernahme meldete Oerlikon sogleich am Dienstag: Für «unter 10 Mio Franken» habe die Sparte Oerlikon Optics den britischen Laserspezialisten Exitech übernommen. Mit der Übernahme werde die Wertschöpfungskette ergänzt. Exitech hat seinen Sitz in Oxford. Umsatzzahlen sind nicht bekannt. Von der Übernahme des Anbieters von Nano- und Microlasersystemen profitierten insbesondere die Geschäftsbereiche Optics, Solar und Wafer-Processing. Oerlikon könne so die Wertschöpfung im Bereich Solar vervollständigen und schlüsselfertige Produktionsanlagen aus einer Hand anbieten. Bislang musste etwa für das «Laserscribing» bei der Herstellung von Dünnfilm-Solarmodulen externe Technologie eingekauft werden. (awp/mc/gh)

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