Kaum noch Hoffnung für Saab
Die Chancen auf eine Zukunft zusammen mit der ebenfalls um ihr Überleben kämpfenden deutschen GM- Tochter Opel wurden in Stockholm als minimal eingestuft.
Reinfeldt: «GM tut alles um Kosten abzuwälzen»
General Motors (GM) hatte bei der Einreichung des Insolvenzantrages für Saab erklärt, man wolle die Produktion mit 4.100 Beschäftigten vorerst mitfinanzieren, wenn auch der schwedische Staat helfe. Reinfeldt sagte gegenüber der Nachrichtenagentur TT dazu, seine Regierung werde «am derzeitigen Prozess nicht aktiv teilnehmen, solange unklar ist, wer Saab als Eigner übernimmt». Es sei offensichtlich, dass GM «alles tut, um Kosten abzuwälzen». Auch eine komplette oder teilstaatliche Übernahme lehnt Stockholm ab.
Saab-Chef: Kein Zusammengehen mit Opel
Saab-Konzernchef Jan-Åke Jonsson kündigte in Interviews an, sein Unternehmen wolle die bisher bei Opel geplante Produktion des neuen Saab-Modells 9.5 nach Schweden zurückholen. Vom Sommer an sollten in Rüsselsheim jährlich 30.000 Wagen dieses Typs gefertigt werden. Jonsson meinte weiter, Saab strebe grundsätzlich kein Zusammengehen mit Opel an. Die Aussichten für das Jonsson angepeilte Überleben eines selbstständigen Herstellers Saab wurden von Regierungsvertretern als unrealistisch eingestuft. Der kleine schwedische Autobauer mit einer Jahresproduktion von 94.000 Wagen (2008) hat als GM-Tochter seit 1990 fast jedes Jahr Verluste eingefahren.
Saab interessant für andere Autohersteller
Saab hat laut einem Zeitungsbericht das Interesse anderer Automobilhersteller hervorgerufen. Unter den Kaufinteressenten seien neben reinen Investoren Unternehmen aus der Autobranche, aber auch Autobauer, sagte der Saab-Chef Jan-Ake Jonsson der schwedischen Wirtschaftszeitung «Dagens Industri» am Sonntag.
Dank der Umweltprämie steht der angeschlagene Autobauer Opel im Februar vor dem besten Auftragseingang seit fünf Jahren. «Wir werden in Deutschland mehr als 40.000 Opel-Verkäufe in diesem Februar haben – das ist der beste Monat seit fünf Jahren», sagte Opel-Vertriebschef Thomas Owsianski laut Mitteilung am Montag in Rüsselsheim. (awp/mc/ps/05)