Kein Hoffnungsschimmer am US-Automarkt
Dies geht aus den Mitteilungen der Hersteller vom Dienstag hervor. So verbuchte der smart bei Daimler sogar ein Absatzplus, während die Verkäufe der Kernmarke Mercedes-Benz um fast ein Viertel abstürzten. Bei General Motors (GM) halbiert sich der Absatz im Jahresvergleich inzwischen Monat für Monat. In diesem Februar verkaufte GM nur noch 126.170 Fahrzeuge. Die Entwicklung zeigt den beispiellosen Niedergang der US-Autoindustrie: Im gleichen Monat vor nur zwei Jahren hatte der Konzern noch knapp 312.000 Wagen abgesetzt. GM und der kleinere Konkurrent Chrysler hängen inzwischen am Tropf der US-Regierung und verlangen neue Milliardenhilfen.
Ford fährt Produktion massiv hinunter
Ford kam auf einen Absatz von nur noch 96.044 Autos. Der zweitgrösste US-Autobauer drosselt als Reaktion die Produktion im zweiten Quartal auf 425.000 Fahrzeuge von 685.000 vor einem Jahr. Bei Toyota brachen die Verkäufe der Geländewagen um rund 45 Prozent auf gut 37.600 Fahrzeuge ein. Insgesamt kam der Konzern mit den Marken Toyota, Scion und Lexus auf 109.583 Wagen.
Smart in USA gefragt
Die deutschen Autobauer schlugen sich insgesamt etwas besser. Der Daimler-Konzern verbuchte einen Absatzrückgang von 20,6 Prozent auf 15 614 Fahrzeuge – allerdings legten die Verkäufe des vor einem Jahr gerade erst gestarteten smart um 28,5 Prozent auf 1415 Kleinwagen zu. Bei BMW federte der MINI den Abschwung etwas ab. Im Konzern betrug der Rückgang 34,7 Prozent auf 15.805 Fahrzeuge. Das Minus bei dem MINI fiel mit 17,2 Prozent auf gut 2800 verkaufte Autos deutlich moderater als bei der Kernmarke aus.
Passat-Verkäufe eingebrochen
Der Volkswagen-Absatz fiel um 17,5 Prozent auf 13.660 Fahrzeuge. Einen besonderen Einbruch erlebte der Passat, dessen Verkäufe im Vergleich zum Vorjahresmonat um 71 Prozent auf knapp 1.000 Wagen einbrachen. Beim wichtigsten Modell Jetta gab es einen Rückgang von 12,3 Prozent auf knapp 6000 Fahrzeuge.
Porsche glaubt sich «wacker geschlagen»
Der Sportwagenbauer Porsche fand, man habe sich mit einem Absatzrückgang von zwölf Prozent auf 1.622 Fahrzeuge «wacker geschlagen». Ein Grund dafür war, dass sich die Boxster-Verkäufe nach Einführung des neuen Modells mit 291 Autos mehr als verdoppelten. Beim 911er gab es einen Rückgang von sechs Prozent auf 617 Fahrzeuge.
GM: Europa-Chef Forster sieht Abbau von 3.500 Jobs bei Opel
Zur Rettung des deutschen Autobauers Opel ist nach Angaben des US-Mutterkonzerns General Motors (GM) der Abbau von mindestens 3.500 Jobs notwendig. Alle würden weitere Einkommenseinbussen verschmerzen müssen, sagte GM-Europa-Chef Carl-Peter Forster der «Bild»-Zeitung. Dazu komme der Abbau von «hoffentlich nicht mehr als 3500 Stellen». Forster sprach sich erneut für einen Einstieg des Staates bei Opel aus. Inklusive der Jobs bei Zulieferern und Händlern stünden in Deutschland bis zu 100.000 auf dem Spiel. (awp/mc/ps/01)