Keine Pläne für weiteren Jobabbau bei Mercedes


Abgabe des Aktienpakets von EADS nicht ausgeschlossen

Auf die Frage nach einem möglichen Verkauf der 30-prozentigen Beteiligung am Airbus-Mutterkonzern EADS sagte Zetsche, man habe «keinen Druck und keine Eile». EADS liefere sehr wertvolle Beiträge zum Konzernergebnis. Eine Abgabe des Aktienpakets schloss er prinzipiell aber nicht aus. Zu einem gegebenen Zeitpunkt werde sich DaimlerChrysler Gedanken über künftige Schritte machen. Entscheidend sei, die Wachstumschancen von Airbus zu fördern und dabei die politische Struktur des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns zu beachten. Gemessen an der Marktkapitalisierung ist die EADS-Beteiligung gut acht Milliarden Euro wert.


smart soll Zeit bekommen


Für das laufende Jahr zeigte sich Zetsche trotz der nun voll greifenden Modelloffensive zurückhaltend. Der Konzernabsatz werde 2006 «konservativ betrachtet» in der Grössenordnung des Vorjahres liegen. 2005 hatte DaimlerChrysler die weltweiten Verkaufszahlen um 4,7 Prozent auf 4,046 Millionen Fahrzeuge gesteigert. Der defizitären Kleinwagenmarke smart will Zetsche wie versprochen bis 2007 Zeit geben, um in die schwarzen Zahlen zu kommen. Die verschobene Entscheidung zur Einführung des Nachfolgemodells des Zweisitzers in den USA werde im ersten Halbjahr getroffen, möglichst früher, sagte Zetsche.

Werk in Russland: Prinzipiell noch im Fokus

Die Pläne für ein Werk in Russland hat DaimlerChrysler noch nicht endgültig begraben. Das Projekt liegt seit einigen Wochen auf Eis, weil es Schwierigkeiten mit den russischen Behörden gibt. Zetsche sagte, die von russischer Seite versprochenen Rahmenbedingungen würden derzeit nicht garantiert. Prinzipiell halte man aber an dem Projekt fest.


Zetsches erster Auftritt in Detroit


Zetsche hatte in Detroit seinen ersten Auftritt als Nachfolger von Jürgen Schrempp an der Konzernspitze des Stuttgarter Autobauers. Bei der Vorstellung von Chrysler-Konzeptautos wurde Zetsche in einer Showeinlage von Lieferanten in einem riesigen Paket auf die Bühne gebracht und von seinem Nachfolger als Chrysler-Chef, Tom LaSorda, daraus befreit. Bei der anschliessenden Weltpremiere des grossen Geländewagens Mercedes-Benz GL zeigte sich Zetsche als eher ernster Konzernstratege. Er wolle aus den Unternehmensteilen ein «transatlantisches Allstar-Team» bilden, sagte er. Detroit sei ihm zur zweiten Heimat geworden. Zetsche hat immer wieder betont, dass die Zusammenarbeit von Mercedes-Benz und Chrysler wesentlich enger als bisher sein müsse. (awp/mc/th)
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