KK-Prämien steigen 2010 um durchschnittlich 8,7%

Die kleinste Erhöhung erfahren die Versicherten im Kanton Neuenburg mit 3,6%. In 14 Kantonen steigen die Prämien überdurchschnittlich – zwischen 10,2 und 14,6%. Dies teilte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag mit.


Junge Erwachsene zur Kasse gebeten
Damit erhöhen sich die Prämien im nächsten Jahr so stark wie seit 2003 nicht mehr. Während die Kinderprämien mit 10% nur leicht stärker steigen als die Erwachsenenprämien, müssen die jungen Erwachsenen zwischen 19 und 25 Jahren einen überdurchschnittlichen Anstieg von 13,7% in Kauf nehmen. Dies rührt laut BAG daher, dass viele Versicherer ihre Rabatte für diese Versichertengruppe gesenkt haben.


BS, GE, JU, NE, TI und VD mit geringeren Aufschlägen
Zu den 14 Kantonen mit den grössten Erhöhungen gehören Aargau, Appenzell Innerrhoden, Appenzell Ausserrhoden, Bern, Basel-Landschaft, Graubünden, Luzern, Nidwalden, Obwalden, St. Gallen, Solothurn, Schwyz, Uri und Zug. In sechs Kantonen (Basel-Stadt, Genf, Jura, Neuenburg, Tessin und Waadt) steigen die Prämien zwischen 3,6 und 7,7% und damit am wenigsten stark. Im Mittelfeld liegen Freiburg, Glarus, Schaffhausen, Thurgau, Wallis und Zürich: Hier müssen Versicherte zwischen 8,5 und 10% mehr bezahlen.


Obwalden bleibt trotz hohem Aufpreis günstig  
Trotz der höchsten prozentualen Erhöhung müssen die Obwaldner vergleichsweise wenig für ihre Prämien bezahlen: im Durchschnitt 282,93 CHF pro Monat. Am tiefsten in die Taschen greifen müssen die Versicherten in Basel-Stadt – die durchschnittliche Monatsprämie kostet 452,42 CHF. Am wenigsten bezahlen die Nidwaldner mit durchschnittlich 255,77 CHF. Die massiven Prämienerhöhungen werden laut Bundesrat unter anderem deshalb nötig, weil die Krankenversicherer für die Jahre 2008 und 2009 die Kostensteigerung zu gering eingeschätzt und dementsprechend die Prämien zu tief angesetzt haben.


Rabatt bei Wahlfranchisen gesenkt
Zur Kasse gebeten werden die Versicherten jetzt auch über die Wahlfranchisen. Der Bundesrat hat deren Rabatt von 80 auf 70% gesenkt. Dadurch steigen die Prämien in höheren Franchisestufen stärker als in tieferen. Laut BAG-Berechnungsbeispiel kann die Zunahme bei einem Selbstbehalt von 2500 CHF bis zu 26 CHF betragen.


Prämienerhöhung unter Prognosen
Mit durchschnittlich 8,7% liegt die Prämienerhöhung unter den Prognosen. Das BAG hatte im Frühjahr einen Anstieg um durchschnittlich 15% vorausgesagt; die Vergleichsdienste Comparis und bonus.ch prognostizierten 11 respektive 14,7%. Laut BAG fällt die Erhöhung geringer aus, weil der Bundesrat inzwischen Kostensenkungsmassnahmen beschlossen hat und sich die Finanzmärkte besser erholt haben als befürchtet. (awp/mc/ps/13)

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