«So setzt beispielsweise der US-Konzern General Electric mit seiner ‹Ecoimagination›-Initiative, die massgeblich im europäischen GE-Forschungslabor in München entwickelt wird, auf Produkte wie treibstoffsparende Flugzeugtriebwerke, Lokomotiven mit Hybrid-Antrieb oder Offshore-Windkraftanalgen, die gleichzeitig auch Trinkwasser gewinnen», berichtet die Technology Review.
Verantwortung für eine funktionierende Welt von morgen
Auf fast 1100 Punkte und damit auf ein Rekordhoch kletterte erst Anfang Februar der internationale Aktienindex für erneuerbare Energien Renixx . «Umweltaktien wurden schon seit Jahren von einem kleinen Kreis von Anlegern gekauft. Dieser Kreis wird nun immer grösser», schreibt T-Online . Nicht erst seit die weissrussische Ölpipeline Druschba vom Netz genommen wurde, sind alternative Energiekonzepte in den Fokus von Anlegern geraten. Die Zeitschrift Finanzwelt geht der Popularität umweltorientierter Kapitalanlagen im Interview mit Tjark Goldenstein, Vorstand der Ökorenta AG , auf den Grund. «Immer mehr Menschen wollen mit ihrem Investment materielle Werte schaffen und zugleich Verantwortung für eine funktionierende Welt von morgen übernehmen», sagt Goldenstein, der auch die Rentabilität der ethisch-ökologischen Kapitalanlagen belegt. Allein 2006 übertrafen nachhaltige Aktienfonds nämlich den Gesamtmarkt über zehn Prozent.
Rasante Entwicklung
Das wird sich wohl auch in den nächsten Jahren nicht ändern. «Finanzprodukte im Bereich der Erneuerbaren Energien werden weiterhin eine rasante Entwicklung zeigen», so Goldenstein. Klimawandel, Umweltzerstörung, Erderwärmung, Mangelernährung, Rohstoff-Verschwendung oder Wassermangel sind nicht nur wirtschaftliche, sondern existenzielle Herausforderungen für die Gesellschaft. «Ein Unternehmen, dass sich mit diesen Problemen befasst und tragfähige Lösungen anbietet, wird keine Probleme haben, Anleger zu finden», analysiert Tobias Janssen von der Beteiligungs- und Beratungsgesellschaft Goldfish Holdings in Neuss.
Investitionsmöglichkeiten in alternative Energieträger längst nicht ausgereizt
«Technologische Vorreiter und Marktführer der Ökobranche sind beliebte Investments für Fonds oder Zertifikate», bestätigt das Handelsblatt . Für Janssen sind die Investitionsmöglichkeiten in alternative Energieträger längst nicht ausgereizt: «Der Einsatz von Biokraftstoffen steckt noch immer in den Anfängen und bietet noch großes Potenzial. Wenn die Öl- und Gaspreise weiterhin steigen, werden die Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen bei den Erneuerbaren Energien weiter zunehmen und sich auch auf dem Aktienmarkt niederschlagen.»
Eine Studie des Beratungshauses Cometis in Wiesbaden untermauert diese Entwicklung. In Kooperation mit vdi nachrichten befragte das Unternehmen die Leiter des Emissionsgeschäftes namhafter deutscher und internationaler Banken. Klare Favoriten bei den zu erwartenden Technologietrends, für die sich Anleger interessieren werden, sind Umwelt- und Energiefonds. «Bei den neuen Technologien steht das Thema Umwelt am Kapitalmarkt in diesem Jahr hoch im Kurs (Zustimmung 46 Prozent)», heisst es in der Studie. Solarindustrie und Neue Energien folgen mit 38 Prozent Zustimmung. Auch immer mehr Banken haben mittlerweile den Klimaschutz als Anlage-Trend ausgemacht und reagieren mit neuen Angeboten. (pte/mc/pg)