Auch im zweiten Quartal tendierten dabei Dienstleister positiver als industrielle Betriebe, teilte die UBS im Rahmen ihres UBS-KMU-Barometers am Mittwoch mit. Die Zeichen häufen sich, dass sich die Schweizer Wirtschaft in den kommenden Quartalen mit bescheidenerem Wachstum zufrieden geben muss. Obwohl im zweiten Quartal per Saldo noch immer 34% der von UBS befragten kleinen und mittelgrossen Unternehmen (KMU) ein sich verbesserndes Geschäftsklima registrierten, liegt dieses Resultat deutlich unter dem Durchschnitt der letzen vier Quartale von 48,5%.
Q3-Erwartungen gedämpft
Die Erwartungen für das dritte Quartal deuten darauf hin, dass der Anteil der KMU mit besser werdendem Geschäftsklima erneut abnehmen wird. Ähnliche Trends ergeben sich auch in Bezug auf Auftragseingänge, Gesamtumsatz, Erträge und Arbeitsvorrat. Trotzdem führen die KMU ihre Rekrutierungen unbeirrt fort: Per Saldo stellten 21% zusätzliche Mitarbeiter ein, was ungefähr dem Durchschnitt der letzten vier Quartale entspricht. Dies ergab die jüngste Umfrage, welche UBS im Rahmen des UBS KMU-Barometers quartalsweise in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Gewerbeverband bei rund 700 Schweizer Unternehmen durchführt.
Dienstleister und Grossunternehmen sind optimistischer
Bereits in der vorangegangenen Quartalsumfrage zeigten sich die KMU im Dienstleistungssektor überdurchschnittlich zufrieden mit dem realisierten Geschäftsgang und optimistischer für das nächste Quartal. Zwar erwiesen sich ihre Erwartungen im zweiten Quartal zum Teil als etwas zu hoch gegriffen, doch bestätigen die jüngsten Umfrageergebnisse, dass die Betriebe im sekundären Sektor zurzeit in einem etwas anspruchsvolleren Umfeld operieren. Per Saldo verzeichneten im zweiten Quartal 24% der befragten Industrie-KMU ein besseres Geschäftsklima, 17% steigende Auftragseingänge, 30% steigende Gesamtumsätze und 22% eine zunehmende Belegschaft, während sich bei den Erträgen die Zu- und Abnahmemeldungen die Waage hielten.
KMU vermehr Gegenwind ausgesetzt
Die entsprechenden Saldi in der Gruppe der dienstleistenden KMU lagen bei 40% mit verbessertem Geschäftsklima, 34% mit steigenden Auftragseingängen, 46% mit wachsenden Gesamtumsätzen, 20% mit vermehrten Rekrutierungen und 23% mit steigenden Erträgen. Die Erwartungen für das dritte Quartal deuten auf eine Weiterführung dieser Trends hin. Die aktuellste Umfrage bestätigt zudem, dass im Vergleich zu den Grossunternehmen die Schweizer KMU mehr Gegenwind ausgesetzt sind: So sind die Umsatz- und Geschäftsklimaentwicklung wie auch die diesbezüglichen Erwartungen bei den KMU deutlich schwächer als jene der zu Vergleichszwecken befragten Schweizer Grossunternehmen.
Verstärktes Engagement in der Ausbildung neuer Fachkräfte
Im laufenden Ausbildungsjahr bilden 79% der Schweizer KMU Lehrlinge aus. Im Mittel beschäftigen sie sechs Auszubildende. Die in der aktuellen Umfrage geäusserten Absichten malen ein erfreuliches Bild für die Zukunft, denn 80% der KMU werden im kommenden Jahr ihr Engagement in der Ausbildung neuer Fachkräfte aufrecht erhalten, und 15% planen gar einen Ausbau ihres Lehrstellenangebots. Die Schweizer KMU werden also im kommenden Jahr einen verstärkten Beitrag zur Ausbildung neuer Fachkräfte leisten. (ubs/mc/ps)