Dies ergab die jüngste Umfrage, welche UBS im Rahmen des UBS KMU-Barometers quartalsweise in Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Gewerbeverband durchführt. An der Umfrage vom März haben rund 600 KMU und ? zu Vergleichszwecken ? 170 Grossunternehmen teilgenommen.
Schwieriges erstes Quartal
Das Geschäftsklima der KMU verschlechterte sich im 1. Quartal signifikant, sowohl bei den Dienstleistungs- wie auch bei den Industriebetrieben. Die Spuren des globalen Abschwungs sind im sekundären Sektor bis anhin jedoch tiefer, denn der Preisdruck war stärker, die Gewinneinbussen waren grösser und der Schwund der Exportumsätze fiel im ersten Quartal markanter aus als bei den dienstleistenden KMU. In beiden Bereichen war der Umsatzeinbruch ausgeprägt. Die Auftragseingänge der industriellen KMU sind stark eingebrochen, aus dem Ausland noch stärker als aus dem Inland. Trotz Produktionsdrosselung und Personalabbau sind die Auftragsbücher geschrumpft. Wohl hatten die KMU in der vorangegangenen Umfrage erwartet, dass die Dynamik im 2. Quartal erneut nachlässt, doch wurden sie vom Ausmass der Abschwächung überrascht.
Keine Hoffnung auf Besserung schon im zweiten Quartal
Die befragten Unternehmen erwarten im 2. Quartal keine Trendwende: Im Vergleich zum Vorjahr werden die Umsätze und Gewinne ähnlich stark fallen wie im Vorquartal. Allerdings wird der Druck auf die Verkaufspreise höher und es wird zu einem neuerlichen Abbau des Personalbestandes kommen. Die Auftragseingänge der Industrie-KMU werden ähnlich schwach und die Drosselung der Produktion ähnlich scharf ausfallen wie im 1. Quartal.
Sammelindikator «Geschäftsklima» bleibt unter Druck
Im Vergleich zu den Grossunternehmen fiel die Entwicklung der Exportgeschäfte der KMU ähnlich dramatisch aus. Während die Grossunternehmen unter einem stärkeren Einbruch der Auftrageingänge im Export litten, mussten die KMU einen starken Exportumsatzeinbruch einstecken. Aufgrund des grösseren Gesamtumsatzeinbruchs resultierte bei den KMU ein tieferer Wert beim Sammelindikator «Geschäftsklima». Auch die Grossunternehmen erwarten im 2. Quartal ein anspruchsvolles Geschäftsumfeld mit sinkenden Umsätzen und Gewinnen sowie einen Personalabbau.
Kaum Anzeichen einer Kreditklemme bei den Schweizer KMU
Laut UBS-Umfrage vom März hat sich die Verfügbarkeit von Krediten im Vergleich zum Vorjahr nicht verschlechtert. Gar keine Veränderung stellten diesbezüglich die Firmen in der Baubranche fest. Im Vergleich zu den anderen Sektoren etwas stärker verschlechtert hat sich der Zugang zu Krediten für die kleinen und mittleren Detailhandelsunternehmen, wobei auch hier noch nicht von einer Kreditklemme gesprochen werden kann. Im Vergleich zu den Grossunternehmen schätzen die KMU in diesem Punkt die Lage sogar leicht positiver ein. (ubs/mc/ps)