Von Gérard Al-Fil
Wo auch immer Könign Rania Al-Abdullah an ein Rednerpult tritt, wirbt die engagierte Monarchin für mehr Chancen arabischer Jugendlicher und tritt für die Rechte der Frauen ein.
Differenziertes Reformtempo
Im abschliessenden Gespräch mit WEF-Gründer Professor Klaus Schwab gab sich Königin Rania optimistisch, obgleich die Reformbemühungen der arabischen Länder in zu unterschiedlichen Geschwindigkeiten abliefen. Um extremstischen Tendenzen unter jungen Leuten vorzubeugen müssten die Staaten des Nahen Ostens in den nächsten 20 Jahren 90 MIllionen neue Arbeitsplätze schaffen. Allein in Jordanien beträgt die Arbeitslosenquote etwa 30%. Deshalb unterstützt die rastlose Monarchin mehrere Jugend- und Frauen- organisationen und fördert Auslandsprogramme für arabische Studenten.
Sonderfall Jordanien
Das haschemitsiche Königreich Jordanien ist in der Region eine Ausnahmeerscheinung. So sind 70% der 5.9 Millionen Einwohner nicht Jordanier, sondern Palästinenser – so auch Könign Rania. 1994 unterzeichnete Jordanien mit Israel einen Friedensvertrag. Seitdem nimmt es in den festgefahrenen Verhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern eine Vermittlerrolle ein. Jordanien trat im Jahr 2000 der WTO bei. Mit der EU und den USA bestehen seit 2001 Freihandelsabkommen.