Rund ein Viertel der vorhandenen Produktionskapazitäten liegen allerdings noch brach und und eine deutliche Mehrheit der Industrieunternehmen sieht seine Geschäftslage in den kommenden sechs Monaten weiterhin negativ.
Markante Verbesserung
Im Vergleich zu den Konjunkturumfragen der KOF vor drei oder sechs Monaten hat sich die Lage aber dennoch markant verbessert. Die Industrie zeige sich so zuversichtlich wie zuletzt vor drei Jahren, kommentierte KOF-Experte Richard Etter die Umfrageergebnisse am Freitag vor den Medien. Die Auslastung der Industrieunternehmen sei aber noch weit vom langjährigen Durchschnitt entfernt und die Zuversicht bewege sich daher auf einem deutlich tieferen Niveau als noch vor der Krise, so Etter.
Bessere Stimmung im Bausegment
Verbessert hat sich die Stimmung auch in der Bauwirtschaft, die weit weniger stark als die Industrie von der Krise getroffen wurde. Zwar beurteilen immer noch knapp mehr Bauunternehmen und Architekturbüros ihre Geschäftslage negativ als positiv, bei den Ingenieurbüros hat das Verhältnis aber bereits gedreht.
Auch Finanzdienstleister wieder optimistischer
Ein anderer Wind weht inzwischen auch bei den Finanzdienstleistern: Sowohl die Banken als auch die Versicherungen schätzen ihre Geschäftslage wieder positiver ein als noch im letzten Jahr. Die Banken beurteilen ihren Geschäftsgang erstmals seit über einem Jahr wieder als befriedigend. Gemäss KOF ist dies auf den besseren Geschäftsgang mit ausländischen Kunden zurückzuführen. Dabei sei angemerkt, dass die Umfrage der ETH-Forschungsstelle durchgeführt wurde, als die Existenz der CD mit Daten von deutschen Steuersündern mit Konten auf einer Schweizer Bank noch nicht bekannt war.
Mehrheit der Detailhändler geht von steigenden Umsätzen aus
Trotz tieferer Kundenfrequenz positiv zeigt sich auch der Detailhandel. Die Mehrheit der Detailhändler geht gar von steigenden Umsätzen aus.
Düstere Stimmung im Gastgewerbe
Anders das Gastgewerbe: Die Hotels und Restaurant sehen für sich eine düstere Zukunft und rechnen mehrheitlich mit sinkenden Umsätzen. KOF-Experte Etter relativierte die Zahlen allerdings: Es handle sich dabei nach einer zweijährigen Boom-Phase um einen Rückgang auf ein weiterhin befriedigendes Niveau, sagte er.
Noch werden keine neuen Stellen geschaffen
Das im Konjunkturverlauf nun definitv eine Phase der wirtschaftlichen Erholung einsetzt, wirkt sich wohl aber noch nicht auf den Arbeitsmarkt aus. Indikatoren für den Beschäftigungsgrad zeigen zwar wieder nach oben, Stellen werden deshalb tendenziell aber noch keine geschaffen, hiess es am Freitag. Etter meinte aber, dass gerade in der Industrie die Kurzarbeit ihre Funktion habe erfüllen können, wenn die Unternehmen nun bei steigender Auslastung ihr Fachpersonal Schritt für Schritt wieder mehr beschäftigen könne. (awp/mc/pg/24)