Für das nächste Jahr erwarten sie eine weitere Erholung der wirtschaftlichen Lage. Ihre Schätzung für das Wachstum des realen BIP liegt bei 1.6% für 2011. Die Entwicklung an den Börsen sei von den Experten unterschätzt worden, wie die Konjunkturforschungsstelle KOF der ETH Zürich am Mittwoch mitteilt.
Prognose für die Exporte geringfügig gesenkt
In der ersten Befragung 2010 korrigierten die Experten ihre Prognosen mehrheitlich nach oben. Erwarteten sie im Dezember 2009 noch eine Stagnation der Bau- und Ausrüstungsinvestitionen in diesem Jahr, so gehen sie nun von einem leichten Wachstum für 2010 aus (0.8%). Die Prognose für die Exporte wurde geringfügig um 0.1 Prozentpunkte gesenkt (3.6%). Die Arbeitslosenprognose hat sich etwas aufgehellt, bleibt aber hoch. Die Experten rechnen in diesem Jahr mit einer Arbeitslosenquote von 4.6%, statt 4.8%. Die Inflationsrate wird 2010 bei prognostizierten 0.8% liegen.
Deutlich helleres Bild für 2011
Die Konjunkturaussichten für 2011 sind deutlich positiver. Die Wirtschaftsauguren gehen von einem Wachstum der realen Bau- und Ausrüstungsinvestitionen von 2.3% aus. Die Exporte werden prognostiziert um 4.5% wachsen. Der Arbeitsmarkt wird kaum eine Besserung verspüren. Die Experten nehmen für 2011 eine Arbeitslosenquote von 4.5% an. Die Konsumententeuerung dürfte 2011 wieder leicht auf 1.1% ansteigen.
SPI wird innert Jahresfrist bei 6130 Punkten gesehen
Die rasante Entwicklung der Börsenkurse wurde von den Wirtschaftsexperten leicht unterschätzt. Sie haben ihre Erwartungen angepasst und sehen den SPI in drei Monaten bei ungefähr 5900 Punkten. Sie gehen davon aus, dass sich die positive Entwicklung an den Finanzmärkten fortsetzt. Für die nächsten zwölf Monate prognostizieren die Ökonomen einen Anstieg des SPI auf über 6130 Punkte.
Mittelfristig wieder steigende Zinsen erwartet
Die Wirtschaftsexperten gehen von einem Zinssatz von 0.3% in drei Monaten aus. Die Annahmen für den Zinssatz in zwölf Monaten wurden leicht angehoben: von 0.6% auf 0.8%. Die Prognosen für die Langfristzinsen blieben unverändert: 2.1% in drei und 2.5% in zwölf Monaten. Die Experten gehen in den kommenden drei Monaten von einer Aufwertung des Frankens gegenüber dem Euro aus. Auch gegenüber dem Dollar dürfte er aufwerten. Langfristig wird sich der Franken gegenüber beiden Währungen aber eher seitwärts entwickeln.
22 Ökonomen befragt
Am jüngsten Consensus Forecast der KOF nahmen 22 Ökonomen teil. Sie prognostizieren für 2010 und 2011 zum einen gesamtwirtschaftliche Daten (Wachstum des BIP, der Bau- und Ausrüstungsinvestitionen, Entwicklung des Preisniveaus und der Arbeitslosenquote), zum anderen Finanzmarktgrössen (kurz- und langfristige Zinsen, Wechselkurse, SPI). Die Konsens-Prognose ergibt sich aus den gemittelten Antworten. Der Consensus Forecast nutzt die Erfahrungen von Ökonomen aus Wirtschaft, Verwaltung und Hochschulen zur Prognose der Wirtschaftsentwicklung. Er ist nicht mit der KOF-Prognose zu verwechseln. Diese erscheint am 26. März 2010. (kof/mc/ps)