Kommentar zum Start der Nettobank

Von Helmuth Fuchs


Keine distinguierten Bankenberater, keine imposanten Schalterhallen, keine Call-Back-Buttons, statt dessen eine ePrivate Banking Strategie in Reinkultur. Den Erfolg sollen bei der Nettobank nicht Heerscharen von Kundenberatern und Analysten, sondern schlanke Prozesse und intelligente Programme bringen. Wer Kunde bei der Nettobank werden will, ist Internet affin, hat mindesten 25’000 CHF (noch besser 100’000 CHF) Anlagevermögen, erwartet keine Beraterbesuche und Kundenevents, dafür einfach verständliche Produkte, überschaubare Risiken und tiefe Kosten.


Zeichen für ein Bankverständnis der neuen Bescheidenheit
Der Charme der Nettobank liegt in der radikalen Ausrichtung auf das Internet, den schlanken Strukturen und Kosten und der Wegelin & Co im Hintergrund. Ob für das Zielpublikum, Individualisten mit einigem freiem Vermögen und einer No-Nonsens Haltung gegenüber ihrer Bank, die angebotenen Produkte und eingeschränkten Funktionen (kein freies Zusammenstellen eigener Portfolios, keine eigentlichen E-Banking-Funktionen) genügen, wird sich zeigen müssen. Der Start zumindest ist gelungen. Die Vermögensverwaltung wird bei der Nettobank auf sympathische Art entstaubt und frisch interpretiert. Ein gutes Zeichen für ein Bankverständnis der neuen Bescheidenheit und Reduktion auf das Wesentliche.

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