Konflikt bei VW do Brasil zugespitzt: 1800 Entlassungen und Streik
Die Arbeiter des grössten der fünf VW-Werke in Brasilien traten daraufhin aus Protest ab der Abendschicht in einen unbefristeten Streik. Die Arbeitsniederlegung sei auf einer Versammlung von 10.000 der insgesamt rund 12.400 Arbeiter und Angestellte der Fabrik beschlossen worden, erklärten Gewerkschaftsführer.
6’000 von 22’000 Stellen sollen gestrichen werden
Die Entlassungen sollen den Angaben zufolge am 21. November wirksam werden. Im Mai hatte VW do Brasil bekannt gegeben, dass im Rahmen der Umstrukturierung rund 6.000 der insgesamt 22.000 Stellen in den fünf Werken im südamerikanischen Land gestrichen werden sollen. Allein in Sao Bernardo sollen rund 3.600 der 12.400 Arbeitsplätze dem Rotstift zum Opfer fallen.
Regierung macht Druck
Erst am Montag hatte die Regierung in Brasilia den Druck auf Volkswagen durch die vorläufige Einstellung der Vergabe staatlicher Kredite erhöht. VW solle zunächst für eine Lösung des Konflikts sorgen, sagten und der Präsident der staatlichen Nationalbank für Wirtschaftliche und Soziale Entwicklung (BNDES), Demian Fiocca. Man werde die Freigabe eines bereits zugesagten Kredits in Höhe von 497 Millionen Real (etwa 185 Millionen Euro) vom Ausgang der Verhandlungen zwischen der Firmenspitze und den Gewerkschaften abhängig machen.
Kredite von 2,2 Milliarden Euro an VW
Allein seit 2003 erhielt VW von der BNDES Kredite in Höhe von insgesamt rund 2,2 Milliarden Euro. Probleme gibt es bei VW do Brasil vor allem wegen der Aufwertung der Währung Real, die den Export belastet, und der gestiegenen Rohstoffkosten. VW do Brasil erwartet frühestens 2007 wieder Gewinne.
(awp/mc/hfu)