Konjunktur Eurozone: Anhaltender Gegenwind

Mit einem Einbruch von 12 Punkten hat sich der Lageindex deutlich auf den tiefsten Stand seit Juli 2005 abgeschwächt. Gleichzeitig überraschen aber die Erwartungswerte, die sich nicht weiter reduziert haben und bei -28 Indexpunkten verharren. Aus Sicht der Investoren «fühlt» sich damit die Konjunktur in Euroland zunehmend rezessiv an. Vergleicht man die sentix-Daten mit dem BIP in Euroland wird klar, warum. Denn die Daten sprechen nun für eine weitere Moderation des Euroland-Wachstums in Richtung einer Jahresrate von 0,5%!


Entlastung durch Rohstoffpreise
Betrachtet man den thematischen Hintergrund der Märkte, so stechen die Rohstoffpreise als ein wesentlicher Treiber hinter der Einschätzungsänderung heraus. Denn einerseits bringen diese grosse Entlastung auf dem Gebiet der Inflationserwartungen, andererseits stehen diese nun als Synonym für eine global nachlassende Konjunkturdynamik.


Globales Umfeld: Schwäche hält an – USA mit positiver Indikation
Betrachten wir die sentix-Daten für die fünf weiteren grossen Wirtschaftsregionen, so erhalten wir in der Summe ein ähnliches Bild wie für Euroland. Die Gesamtindizes fallen weiter, wobei vor allem die Lageeinschätzungen deutlich zurückgenommen werden. Die Erwartungswerte dagegen sind meist stabil. Entsprechend fällt der Global Aggregat-Index auf -9,5 Punkte. Eine Trendwende beim vielbeachteten OECD Leading Indicator steht damit noch nicht auf der Agenda.


USA mit hoffnungsvollen Vorzeichen?
Die US-Daten zeigen eine deutliche Verbesserung im Gesamtindex um fast 8 Punkte an, die von beiden Komponenten, Lage und Erwartung, getragen wird. Allerdings könnte es sich hierbei um eine Korrektur einer kognitiven Dissonanz bei den Anlegern handeln. Denn die offiziell veröffentlichten Daten waren viel «zu gut» für den geäusserten Pessimismus der Anleger. Dieses «Gap» wird nun geschlossen. Wir würden dies nicht überbewerten, stehen doch hinter den offiziellen US-Zahlen viel zu viele Fragezeichen. (sentix/mc/ps)

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