Konjunktur in der IT-Branche kühlt ab

Den Rückenwind aus dem ersten Quartal vermochte die Schweizer IT-Branche nicht in die nächste Periode mitzunehmen. Die Zahl der Firmenneugründungen ist zurückgegangen, wie der «IT Reseller-Neugründungsindex» belegt. Der Index liegt bei 96 Punkten und damit deutlich unter dem Wert des ersten Quartals (110 Punkte).


Saisonale Gründe
«Ein Teil des Rückgangs ist saisonal bedingt», kommentiert Markus Häfliger, Chefredaktor des IT-Branchenmagazins IT Reseller die Entwicklung. Ein Blick auf die Vorjahre zeigt nämlich, dass im zweiten Quartal in der Regel jeweils weniger Firmengründungen verzeichnet wurden als im ersten. Der Vergleich mit dem zweiten Quartal des Vorjahres zeigt aber auch, dass sich die Dynamik in der Branche trotzdem abschwächte. Damals lag der Index bei 115 Punkten.


Stabil ist der «IT Reseller-Konkursindex» geblieben. Er liegt mit 94 Punkten exakt auf dem Niveau der letzten Publikation der Indexwerte. Damit ist die steigende Tendenz, die sich vom vierten Quartal 2005 zum ersten Quartal dieses Jahres abzeichnete, vorerst gestoppt.


Aussichten für das zweite Halbjahr
Was das zweite Halbjahr der IT-Branche bringen wird, bleibt schwierig abzuschätzen. Häufig kam es in der Vergangenheit besonders im dritten Quartal jeweils zu einer weiteren Zunahme der Konkurse bei gleichzeitigem Rückgang der Neugründungen. Im vierten Quartal hingegen nahmen jeweils die Firmengründungen wieder zu, allerdings wies auch der Konkursindex einen höheren Wert als im dritten Quartal auf.


Zürich verliert leicht – Bern legt leicht zu
Beim Wettbewerb der Kantone hat Zürich leicht verloren. Im ersten Quartal lag der Anteil an den Neugründungen noch bei 26,3 Prozent. Er ist nun auf 25,7 Prozent zurückgegangen. Ebenso Zug: Hier ging der Anteil von 9,6 auf 8,7 Prozent zurück. Leicht zulegen konnte Bern, wo 7,9 Prozent der Neugründungen erfolgten ? im ersten Quartal waren es 6,8 Prozent. Die kantonale Verteilung der Konkurse zeigt, dass in Zürich der Anteil deutlich von 22,4 auf 19,9 Prozent zurückgegangen ist. Genf liegt hier nach wie vor auf dem zweiten Platz, wobei der Wert von 18,8 auf 12,7 Prozent zurückgegangen ist. Der Kanton Aargau an dritter Stelle kommt mit 8,7 Prozent auch ein wenig besser weg als im ersten Quartal (11,8%).


Weniger Startkapital investiert
Der Blick schliesslich auf das durchschnittlich eingesetzte Startkapital bei den Unternehmensgründungen bestätigt, dass die Konjunktur ein wenig an Fahrt verloren hat. Der Wert liegt im zweiten Quartal bei 74’644 Franken und damit deutlich unter dem Niveau des Vorjahres (98’444 Franken). (mc)

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