Auch für die Aktienmärkte haben die Teilnehmer der Umfrage ihre Prognosen deutlich nach unten korrigiert. Insbesondere die Situation bei den Bau- und Ausrüstungsinvestitionen (-0.2%) gegenüber der letzten Befragung (1.4%) real deutlich verschlechtert. Bei den Konsumentenpreisen und der Arbeitslosenquote haben sich die Einschätzungen für 2008 kaum verändert, die Wachstumsrate liegt jeweils um 0.1%- Punkte tiefer resp. höher als bei der Prognose vor drei Monaten.
Inflationsprognose fast halbiert
Für das Jahr 2009 sind die befragten Ökonomen wesentlich zurückhaltender geworden als noch vor drei Monaten. Sie rechnen nun nicht mehr mit einem positiven Wachstum (0% gegenüber 1.5% vor drei Monaten). Von der Revision sind alle Konjunkturgrössen betroffen. Bisher wurde bei den realen Bau- und Ausrüstungsinvestitionen von einem Wachstum von 1.6% ausgegangen, nun wird mit einem Rückgang von 2.5% gerechnet. Die Inflationsprognose wurde fast halbiert, von 1.6% auf 0.9%, wobei sicher der massive Rückgang der Preise bei den Rohstoffen eine wichtige Rolle gespielt haben dürfte. Angesichts des verschlechterten Konjunkturszenarios wird nun mit einer merklich höheren Arbeitslosenrate von 3.2% (vor drei Monaten 2.7%) gerechnet.
Ökonomen erwarten SPI in drei Monaten bei 4700 Punkten
Die Erwartungen für die Börsenkurse wurden nochmals kräftig nach unten korrigiert. So sehen die befragten Ökonomen für den SPI in drei Monaten nur noch 4700 Punkte, was 26% tiefer ist als vor drei Monaten. Die Ökonomen rechnen bis in 12 Monaten jedoch mit einem Anstieg auf 5100 Punkte, was aber ebenfalls einer massiven Korrektur der Einschätzung nach unten entspricht.
Franken dürfte gegenüber Euro leicht an Wert verlieren
Der Schweizer Franken dürfte den Experten zufolge in den nächsten Monaten gegenüber dem Euro leicht an Wert verlieren. Der Wechselkurs gegenüber dem Dollar hingegen dürfte bis in drei Monaten auf 1.19 bleiben und dann sukzessive nachgeben, so dass er bis in 12 Monaten bei 1.16 zu liegen kommen wird. Die Erwartung des Kassazinses der 10-jährigen Bundesobligationen wurde sowohl für drei als auch für zwölf Monate deutlich auf 2.1% resp. 2.3% zurückgenommen. (KOF/mc/pg)
Am jüngsten Consensus Forecast der KOF (BEC) nahmen 23 Ökonomen teil. Sie prognostizierten für die Jahre 2008 und 2009 zum einen gesamtwirtschaftliche Daten (Wachstum des BIP sowie der Bau- und Ausrüstungsinvestitionen, Entwicklung des Preisniveaus und der Arbeitslosenquote), zum anderen Finanzmarktgrössen (kurz- und langfristige Zinsen, Wechselkurse, SPI). Aus den Antworten wurden Mittelwerte gebildet – die Konsens-Prognose. Der Consensus Forecast nutzt die Erfahrungen von in Wirtschaft,Verwaltung und Hochschulen aktiven Ökonomen zur Prognose der Wirtschaftsentwicklung.