Der Anteilsverkauf von 55 Prozent an ein Konsortium unter Führung der saudisch-libanesischen Oger Telecom wurde am Mittwoch in Ankara unterschrieben. Mit dem Höchstgebot von 6,55 Milliarden Dollar (5,47 Milliarden Euro) hatte sich Oger in einem Bietergefecht gegen den arabischen Telekomkonzern Emirates Telecommunications durchgesetzt. Die Privatisierung der türkischen Telekom, die noch vom obersten Verwaltungsgericht des Landes bestätigt werden muss, ist die bislang grösste in der Geschichte der Türkei.
Die in Saudi-Arabien ansässige Oger-Gruppe befindet sich im Besitz der Familie des ermordeten libanesischen Ministerpräsidenten Rafik Hariri. Türk Telekom hat 19 Millionen Festnetzabonnenten und 56.000 Mitarbeiter. Der Umsatz betrug im vergangenen Jahr 9,6 Milliarden Lira (rund 5,5 Mrd Euro). Für den 55-Prozent-Blockverkauf hatten sich ursprünglich 13 Wettbewerber interessiert, fünf aus der Türkei und acht aus dem Ausland. Ausgestiegen waren unter anderem die belgische Belgacom und die spanische Telefonica SA . Die Deutsche Telekom hatte nach türkischen Angaben zwar Unterlagen angefordert, am weiteren Ausschreibungsverfahren aber nicht teilgenommen. (awp/mc/as)