Konsum und Bau stützen deutsche Wirtschaft – Erholung erwartet

Experten rechnen angesichts der Zahlen mit einer weiteren konjunkturellen Erholung im Jahresverlauf. Den Angaben zufolge legte im zweiten Quartal vor allem der private und staatlichen Konsum mit 0,7 beziehungsweise 0,4 Prozent zu. Volkswirte führten dies speziell auf die sehr niedrige Inflationsrate zurück, die den Verbrauch beflügelt habe. Die Konjunkturpakete der Regierung hätten indes kaum zur Wachstumsstabilisierung beigetragen, kommentierte die Grossbank UniCredit.


Bauausgaben legen zu – schwacher Jahresvergleich
Auf der wichtigen Investitionsseite legten die Bauinvestitionen nach den witterungsbedingt schwachen Wintermonaten spürbar zu, während die Ausrüstungsinvestitionen weiter im negativen Bereich lagen. Auch der Aussenhandel trug positiv zum Wachstum bei, trotz nach wie vor rückläufiger Ausfuhren. Zurückzuführen ist dies darauf, dass die Importe deutlich stärker als die Exporte sanken und damit das BIP rechnerisch stützten.


Wirtschaftsleistung im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich geschrumpft
Im Jahresvergleich musste die deutsche Wirtschaft indes abermals einen starken Rückschlag hinnehmen. Laut Bundesamt schrumpfte die Wirtschaftsleistung zum Vorjahresquartal um 7,1 Prozent. Dies ist das stärkste Minus seit der Erfassung von Quartalszahlen im Jahr 1970. Die Wirtschaftsleistung des zweiten Quartals wurde von rund 40 Millionen Erwerbstätigen erbracht.


Weitere Erholung zu erwarten
Die Commerzbank geht wie die UniCredit davon aus, dass sich die deutsche Wirtschaft im zweiten Halbjahr zusehends erholen wird. Die sich abzeichnende Wende bei den Ausfuhren und die zu erwartende Stabilisierung bei den Ausrüstungsinvestitionen deute auf eine konjunkturelle Wende hin, heisst es in einer Studie der Commerzbank. Darüber hinaus dürfte sich der Lagerabbau abschwächen, nachdem dieser die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal noch belastet hat. (awp/mc/pg/20)

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