Konsumationsausgaben steigen 2006 auf 16,8 Mrd. Franken
16,8 Milliarden Franken sind letztes Jahr in Schweizer Restaurants und anderen Gastrolokalen ausgegeben worden. Dies entspricht einer Zunahme von 0,4 Milliarden, wie eine von GastroSuisse veröffentlichte Studie zeigt.
Mehr Getränke verkauft – Trend weg von alkoholischen Getränken
Dass in den Gaststätten letztes Jahr wieder mehr konsumiert wurde, erklärt die Studie mit dem wirtschaftlichen Aufschwung und dem milden Wetter vor allem im Herbst. Ein Faktor für den erhöhten Getränkekonsum war die Fussball-WM in Deutschland. So verzeichnete das Bier erstmals seit drei Jahren wieder höhere Marktanteile. Der Trend beim Trinken ist jedoch, dass weniger alkoholische Getränke konsumiert werden. Etwas beliebter sind Mineralwasser, Fruchtsäfte und Heissgetränke.
Vergnügungs- und Ländergastronomie legt zu
Die Trends beim Essen sind der rückläufige Konsum von Fleisch und Pasta sowie die höhere Nachfrage nach Süssspeisen, Frühstück- und Zwischenverpflegungen. Die Gewonheiten beim Essen und Trinken spiegeln sich in den Marktanteilen der Gastronomietypen. So sank der Marktanteil der herkömmlichen Gastronomie im vergangenen Jahr von 56,3 auf 51,2 Prozent. Dagegen legte die Vergnügungsgastronomie von 5,4 auf 7,8 Prozent zu und die Ländergastronomie von 16,7 auf 17,4 Prozent.
Positiver Trend setzt sich fort
Der Aufwärtstrend des Schweizer Gastgewerbes scheint sich im laufenden Jahr fortzusetzen. Im ersten Quartal 2007 erhöhte sich der Umsatz um 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Insbesondere die Zunahme von 1,6 Prozent in der Restauration zeigt, «dass sich die positiven Signale verdeutlichen», wie Klaus Künzli, Zentralpräsident von GastroSuisse, vor den Medien erklärte.
Gesamtumsatz von 22,5 Mrd. Franken
Das Gastgewerbe erwirtschaftete 2006 einen Umsatz von rund 22,5 Milliarden Franken – 16 Milliarden in der Restauration und 6,5 Milliarden in der Hotellerie. Die Branche zählt 216’100 Mitarbeitende und 8000 Auszubildende. In der Schweiz gibt es rund 30’000 gastgewerbliche Betriebe, 20’800 sind bei GastroSuisse.
70 Hotelbetriebe klassifiziert
Der Gastro-Verband lancierte im vergangenen Herbst ein eigenes Bewertungssystem für Hotels. Inzwischen sind 70 Betriebe gemäss dem System «HOT-C» klassifiziert worden. «HOT-C» umfasst fünf Stufen von C1 (einfach) bis C5 (luxuriös). Nachdem Hotelleriesuisse die Verwendung von Sternen gerichtlich verhindert hatte, entschied sich GastroSuisse für ein Bewertungssystem mit Buchstaben.
Gegen Verankerung eines Rauchverbots im Arbeitsgesetz
Ein wichtiges Thema für GastroSuisse ist der Passivrauchschutz, der auf Bundesebene geregelt werden soll. Nach der Präsentation Anfang März hat der Gastro-Verband seinen Gesetzesvorschlag in die zuständige Subkommission des Nationalrats eingebracht. GastroSuisse will zwar, dass die überwiegende Mehrheit der Restaurants rauchfrei wird, hält aber nichts von einer Verankerung des Rauchverbots im Arbeitsgesetz. Zudem möchte der Gastro-Verband eine nationale Lösung mit Ausnahmen, die Raucherräume erlauben.
EURO 2008 im Fokus
Zunehmend wichtiger für GastroSuisse wird die Fussball-EM im nächsten Jahr. So sollen in den Veranstaltungskantonen für interessierte Gastgeber noch Kurse zum Umgang mit allenfalls aggressiven Fans durchgeführt werden. Über die Preispolitik konnte Verbandsdirektor Florian Hew noch keine genauen Angaben machen. (awp/mc/pg)