Konsumenten-Organisationen gegen Orange/Sunrise-Fusion
Dies schreiben die Stiftung für Konsumentenschutz sowie ihre Westschweizer und Tessiner Pendants FRC und acsi in einer Mitteilung vom Freitag. Leidtragende dürften die Konsumenten sein. Aus diesem Grund beantragen die drei Organisationen der Wettbewerbskommission (WEKO), die Fusion noch nicht zu genehmigen. Zuerst müsse das Fernmeldegesetz revidiert werden.
Anbieterwechsel gesetzlich regeln
Das Gesetz müsse den Anbieterwechsel erleichtern, insbesondere mit der Abschaffung der automatischen Vertragsverlängerung, fordern die Konsumentenschützer. Zudem sollten die Anbieter verpflichtet werden, «echte Preisvergleiche zu publizieren». Auch müsste die Regulationsbehörde ComCom mehr Mittel erhalten, um die Telekomtarife schon im Vorfeld zu genehmigen. Das sei in der EU bereits gang und gäbe.
Genehmigung nur unter Auflagen
Bis zur Revision des Fernmeldegesetzes sollen Orange und Sunrise ihr Mobilfunknetz zusammenlegen und so Kosten sparen, ohne dass der Wettbewerb leide. Sollte die Weko die Fusion dennoch genehmigen, müsste sie nach Ansicht der Konsumenten-Organisationen mehrere Auflagen erlassen. Die France-Télécom-Tochter Orange sei bisher weder im Markt noch in der Politik offensiv aufgetreten, schreiben die Organisationen weiter. Sunrise habe sich dagegen mit günstigen Angeboten im Mobilfunk und auf der letzten Meile profiliert.
Kritik an Orange
Von Orange fehle bisher ein klares Bekenntnis, die «agile Sunrise-Strategie» zu übernehmen, kritisieren die Organisationen. Vielmehr seien die positiven Auswirkungen der Fusion auf die Rentabilität des neuen Unternehmens im Zentrum gestanden.
Orange-Marktanteil würde sich verdoppeln
Ende November kündigte France Télécom an, dass sie Sunrise übernehmen und mit ihrer Tochter Orange zusammenlegen wolle. Die Weko will den geplanten Zusammenschluss aber nicht einfach durchwinken. Sie prüft die Fusion vertieft. Das neue Unternehmen wird nach Angaben von Orange 3,4 Mio Mobilfunkkunden und 1,1 Mio Festnetzkunden haben. Auf einen Schlag verdoppelt sich damit der Marktanteil von Orange im Mobilfunk auf 38%. Im Festnetz wird ein Anteil von 18% erreicht, während man beim Breitbandinternet 13% des Marktes hält. (awp/mc/pg/19)