Konsumgüter-Hersteller könnten bis zu 29 Mrd USD liquide Mittel freisetzen

Demnach kommen die Verfasser in der Studie «Consumer products industry and working capital management» zum Schluss, dass ein besseres Management des Betriebskapitals in den Unternehmen die angesichts der angespannten Wirtschaftslage dringend benötigten Barmittel freisetzen und somit die Liquidität erhöhen könnte. Die nachlassende Konsumentennachfrage und die Kreditverknappung werden kurzfristig den Cashflow und insbesondere das Betriebskapital der Konsumgüterproduzenten massiv beeinträchtigen – eine Entwicklung, die durch die volatilen Rohstoffpreise und Wechselkurse noch verstärkt werden dürfte.


Erhebliche Differenzen bei Performance des betrieblichen Kapitals
«Unsere Analyse hat gezeigt, dass hinsichtlich der Performance des betrieblichen Kapitals derzeit erhebliche Differenzen innerhalb der Branche und ihren Sektoren bestehen. Die Nahrungsmittel- und Getränkehersteller haben ihr Betriebskapital seit 2002 reduzieren können, wohingegen Unternehmen aus dem Haushaltssektor und Bereich persönliche Hygiene diesbezüglich heute eher schlechter dastehen», sagt Mike Sills, Head of Consumer Products bei Ernst & Young für die Region EMEIA (Europa, Naher Osten, Indien und Afrika).


Massnahmen
Folgende Massnahmen können zu einer effizienten Bewirtschaftung des Betriebskapitals beitragen:


– Anreize für die Cash-Performance schaffen
– Effiziente Steuerung und Kontrolle der Zahlungsmodalitäten für Kunden und Zulieferer
– Verbesserung der Kredit-, Rechnungsstellungs- und Inkasso-Prozesse
– Genaue Kontrolle von Rabatten, Preisnachlässen und anderen Kaufanreizen
– Einführung von «Best in class»-Verfahren zur Prognostizierung der Nachfrage
– Anbindung und Koordination über die gesamte Lieferkette hinweg optimieren
– Verbesserung des Beschaffungswesens, beispielsweise durch Reduktion der Zulieferer, um bessere Konditionen auszuhandeln, und Entwicklung von e-Sourcing-Kapazitäten


Wer zu spät kommt…
«Die Liquidität an den Kapitalmärkten befindet sich auf einem absoluten Tiefstand. Und weil die Banken derzeit äusserst zurückhaltend bei der Kreditvergabe sind, müssen die Unternehmen andere Wege und Mittel finden, um an Barmittel zu gelangen. Unternehmen, die sich frühzeitig mit dem Thema Betriebskapital auseinandergesetzt und die richtigen Massnahmen eingeleitet haben, erhalten Zugang zu «freiem» Kapital und daher höhere Ratings als die Konkurrenz. Sie werden am besten positioniert sein, um Geschäftsgelegenheiten nutzen zu können», folgert Mike Sills. (ernst & young/mc/ps)


Informationen zur Studie
Gemessen an der Marktkapitalisierung nimmt der Konsumgütersektor den dritten Platz unter den 21 Branchen der Schweizer Industrie ein. Der Sektor umfasst zwölf börsenkotierte Unternehmen mit einer Gesamtkapitalisierung von CHF 500,2 Milliarden (USD 450,5 Milliarden). Die Studie basiert auf den veröffentlichten Jahresrechnungen der 23 (nach Umsatz) wichtigsten Markenartikelhersteller in den USA und in Europa. Die Unternehmen sind in den Sektoren Nahrungsmittel, Getränke, Haushalt, persönliche Hygiene sowie im Brauerei-Bereich aktiv. Viele dieser Unternehmen haben ihren globalen oder europäischen Hauptsitz in der Schweiz (z. B. Nestlé, Kraft Foods, Procter & Gamble, Colgate).


Kurzporträt von Ernst & Young
Ernst & Young ist ein weltweit führendes Unternehmen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuern, Transaktionen und Beratung. Unsere 135’000 Mitarbeitenden auf der ganzen Welt verbinden unsere gemeinsamen Werte sowie ein konsequentes Bekenntnis zur Qualität. In der Schweiz ist Ernst & Young ein führendes Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen und bietet Dienstleistungen in den Bereichen Steuern und Recht sowie Transaktionen und Rechnungslegung an. Unsere 1’900 Mitarbeitenden in der Schweiz haben im Geschäftsjahr 2007/08 einen Umsatz von CHF 563 Mio. erwirtschaftet. Wir differenzieren uns, indem wir unseren Mitarbeitenden, Kunden und Anspruchsgruppen helfen, ihr Potenzial auszuschöpfen.

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