Am häufigsten waren es mit 12 Fällen jedoch gewerbsmässige Betrüger. Dies zeigt das am Dienstag publizierte «Fraud Barometer» des Beratungsunternehmens KPMG. Zudem verzeichnet die Statistik im ersten Halbjahr mit dem Zigaretten-Mafiafall vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona den grössten Fall von organisiertem Verbrechen in der Schweiz. Die Angeklagten sollen seit 1990 über eine Milliarde Dollar gewaschen haben. Von diesem Vorwurf wurden alle neun aber freigesprochen. Verurteilungen gab es hingegen wegen Unterstützung von kriminellen Organisationen.
Am meisten Fälle in Zürich
Betrachtet nach Regionen passierten die meisten Fälle (11) in Zürich und in der Nordwestschweiz (10). In der Nordwestschweiz standen Veruntreuungen im Vordergrund, in Zürich handelte es sich mehrheitlich um Betrug. Beispielhaft dabei sei der Fall eines Kantonsangestellten, schreibt KPMG. Er hatte Handwerkerrechnungen für sein privates Einfamilienhaus begleichen lassen und ist wegen gewerbsmässigem Betrug und mehrfacher Urkundenfälschung zu einer Freiheitsstrafe von 20 Monaten bedingt verurteilt worden.
Investoren die häufigsten Opfer
Die Opfer waren grösstenteils (11 Mal) Investoren. Finanzinstitute waren sieben Mal die Leittragenden, mussten mit über 143 Mio CHF aber einen grossen Teil der Deliktsumme hinnehmen. Die öffentliche Hand war vier Mal Opfer und kommerzielle Unternehmen drei Mal.
Die Sucht nach Luxus
Mit den deliktischen Gelder haben sich die Täter meist Luxus geleistet: Sie haben sich Luxus-Autos gekauft oder eine Yacht, sich mit teuren Kleidern eingedeckt und Schönheitsoperationen bezahlt. Auch finanzierten sie mit der Beute Ausflüge ins Rotlichtmillieu und in Spielsalons. (awp/mc/pg/25)