Für das laufende Geschäftsjahr 2006 rechnet KPN mit einem Umsatzplus im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Wie die Muttergesellschaft des deutschen Mobilfunkers E-Plus in Den Haag mitteilte, soll das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), das im vergangenen Jahr gesunken war, stabil bleiben.
Aktienrückkauf-Programm angekündigt
Vorstandschef Ad Scheepbouwer zeigte sich zufrieden mit der Entwicklung im abgelaufenen Jahr. Neben neuen Produkten für das schwächelnde Festnetzgeschäft in den Niederlanden startete das Unternehmen eine Mehrmarkenstrategie bei E-Plus. KPN kündigte am Dienstag ausserdem ein Aktienrückkauf-Programm über eine Milliarde Euro an. Händler sprachen von soliden Zahlen. Der Ausblick sei wie erwartet ausgefallen.
Ergebnisse und Dividende
Im vierten Quartal kletterte der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) gegenüber dem Vorjahr von 1,19 auf 1,32 Milliarden Euro, wie KPN bekannt gab. Zum Ergebnis trugen auch die kürzlich übernommene Telfort und die deutsche Mobilfunk-Tochter E-Plus bei, die ihre Kundenzahl deutlich erhöhte. Im gesamten vergangenen Jahr machte der niederländische Telekom-Konzern weniger operativen Gewinn als 2004. Das EBITDA sank von 4,83 auf 4,72 Milliarden Euro. Dies ist ein Rückgang um 2,3 Prozent, der damit in dem von KPN selbst gesetzten Rahmen von weniger als 5 Prozent bleibt.
Jahresumsatz bei knapp 12 Milliarden Euro
Der Jahresüberschuss sank um 17,2 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro. Der Quartalsüberschuss stieg indes auf 608 (Vorjahr: 578) Millionen Euro. Der Umsatz wuchs im Berichtsquartal auf 3,17 (3,01) Milliarden Euro. Der Jahresumsatz stieg um ein Prozent auf 11,94 Milliarden. Hauptergebnistreiber war neben Telfort das Mobilfunkgeschäft. Das Festnetzgeschäft gab wie erwartet nach. Die Dividende soll auf insgesamt 45 Cent pro Aktie angehoben werden. Bereits im August hatte die Gesellschaft 13 Cent je Anteil ausgeschüttet.
E-Plus mit mehr Kunden
E-Plus gewann dem Geschäftsbericht zufolge im vierten Quartal 624.000 Neukunden und erhöhte seine Kundenbasis damit auf 10,75 Millionen. Profitiert hat die in Düsseldorf angesiedelte Gesellschaft auch von der Kooperation mit dem Discounter Aldi. Trotz eines deutlich höheren Gesprächaufkommens sank der monatliche Umsatz pro Kunde (Arpu) um 2 Euro auf 20 Euro. Ursache ist unter anderem eine Senkung der Terminierungsgebühren, die auch bei den Konkurrenten den Umsatz schmälerten. (awp/mc/pg)