Krankenkasse Sympany im 2008 mit Gewinnrückgang

So sei im Heilungskostengeschäft (OKP) aufgrund der branchenweiten Kostenentwicklung ein negatives operatives Resultat erzielt worden, teilte die Anfang 2008 aus der ÖKK Basel hervorgegangene Gruppe am Dienstag mit.


Profitables Unternehmensgeschäft
um Gewinn führten das profitable Unternehmensgeschäft und ausserordentliche Erträge. Der Versicherungsertrag ist im vergangenen Jahr um 0,7% auf 661,1 Mio CHF gestiegen, das auf eigene Rechnung erzielte Brutto-Prämienvolumen erhöhte sich gar um 8,8% auf 627,4 Mio CHF. Allerdings sind die Versicherungsleistungen mit 10,8% auf 611,4 Mio CHF weitaus stärker angestiegen. Zusammen mit dem vermittelten Geschäft beliefen sich die Leistungen auf 706 Mio CHF. Die weit über dem Durchschnitt der letzten Jahre liegende Teuerung werde sich in der Prämienrunde 2010 bemerkbar machen, schreibt Sympany weiter.


«Markenwechsel bei Kunden gut angekommen»
Der Markenwechsel habe sich gelohnt und sei bei den Kunden gut angekommen. Im Privatkundengeschäft verzeichnete Sympany 18’000 Neuzugänge. Ein Wert, welcher in der langen Geschichte von Sympany/ÖKK Basel nur einmal überboten wurde. Allerdings würden den vielen Neuzugängen per 1. Januar auch Austritte in hohem Ausmass gegenüber stehen. Insgesamt ging in der Grundversicherung die Anzahl Versicherte um 6’000 auf 181’253 zurück. Im Unternehmenskundengeschäft stieg die Kundenzahl um 12% auf 7’462. Der Umsatz erhöhte sich ebenso stark auf 103,8 Mio CHF.


Ausbau zum «Rundum-Versicherer»
Das nicht versicherungstechnische Ergebnis konnte Sympany von 5,4 Mio auf 19,9 Mio CHF steigern. Die Gruppe habe bei den Kapitalanlagen rechtzeitig Gewinne realisiert. Das solide Anlageergebnis werde zusätzlich durch einmalige Verkäufe von Liegenschaften gestärkt, so die Mitteilung. Sympany will neu auch Versicherungsprodukte für Auto, Motorrad, Hausrat und Privathaftpflicht am Markt vertreiben und entwickle sich zum «Rundum-Versicherer», der den Kundinnen und Kunden Gesamtlösungen aus einer Hand für Personen und Sachen anbietet.


Sympany investiert 4,4 Mio CHF in Xundheit 
Der Verkauf der Stadtluzerner Krankenkasse Xundheit an die Sympany-Gruppe ist mit einem Stellenabbau verbunden. Wieviele Stellen abgebaut werden, ist aber noch nicht bekannt. Total investiert Sympany 4,4 Mio CHF in die Xundheit. Xundheit beschäftigt heute rund 100 Personen. Wie dem am Dienstag veröffentlichen Bericht des Stadtrates ans Parlament zu entnehmen ist, übernimmt Sympany bei einem Kauf der Xundheit das Personal. Jedoch wird die Zahl der Arbeitsplätze dem Geschäftsvolumen angepasst.


Ausmass des Stellenabbaus unklar
Dies geschehe über die Nichtwiederbesetzung von Stellen bei Abgängen, aber auch über individuelle Kündigungen, heisst es im Bericht des Stadtrates. Auf jeden Fall aber könnten die Lehrlinge ihre Lehre bei der Xundheit abschliessen. Walter-Peter Ludin, Verwaltungsratspräsident der Xundheit, bezeichnete am Dienstag das Kaufsangebot der Sympany gegenüber der Nachrichtenagentur SDA als die «beste aller möglichen Lösungen». Ein Stellenabbau bei Xundheit wäre auch ohne Verkauf nötig.


Xundheit-Verlkauf an Concordia geplatzt
Im letzten Jahr liess das Stadtparlament einen Verkauf der Xundheit an die Krankenkasse Concordia platzen. Dies weil der Verkaufspreis von drei Millionen zu tief sei. Inzwischen ereignete sich der Börsencrash und die Gesundheitskosten stiegen überdurchschnittlich. Für 2008 wies Xundheit einen Verlust von 10,6 Mio CHF aus. Vor diesem Hintergrund will der Stadtrat nun die Xundheit an die Stiftung Sympany in Basel verkaufen. Diese erwirbt die Krankenkasse für den Preis des Aktienkapitals von 400 000 Franken. Zudem legt sie 4 Mio CHF als Reserven in die Xundheit an.


35’000 Versicherte
Die Xundheit zählt rund 35’000 Versicherte in der obligatorischen Krankenversicherung (OKP). Sympany hat rund 200’000 OKP-Versicherte und führt zwölf Geschäftsstellen in der Schweiz, eine davon in Luzern. Sie setzt auf eine dezentrale Verankerung in der Schweiz und auf Managed-Care-Angebote. (awp/mc/ps/18)

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