Krankenkassen: Bundesrat will sich nicht in Anlagepolitik einmischen
Die Kassen hätten letztes Jahr etwa 800 Millionen Franken Verlust erwirtschaftet. Der Grossteil davon sei auf die gestiegenen Gesundheitskosten zurückzuführen. Nur etwa 100 Millionen Franken stammten aus Wertschriften-Verlusten. Das seien vergleichsweise moderate Verluste. Einen Grund zu intervenieren gebe es deshalb nicht, umso mehr als ein Bundesamt nicht «genialer» sei als ein Anlagespezialist, sagte Couchepin.
Reserven drohen unter gesetztliches Minimum zu fallen
Während die Verluste aus dem letzten Jahr die Reserven der Kassen noch nicht in gefährlicher Weise tangierten – sie beliefen sich im Schnitt noch auf 16% – drohen im laufenden Jahr die Reserven unter das gesetzliche Minimum von 11,5% zu fallen.
Kostenentwicklung falsch eingeschätzt
Für 2009 prognostiziert die Verwaltung wegen gestiegener Kosten in der Grundversicherung einen Verlust von 1,4 Mrd CHF. Die Reserven würden damit auf 8,7% sinken. Dass die Krankenversicherer die Kostenentwicklung falsch eingeschätzt haben, wollte der Gesundheitsminister nicht überbewerten. Absolut gesehen handle es sich um grosse Beträge. In Prozenten seien Fehleinschätzungen von 2 bis 4% aber nicht «ausserordentlich», sagte Couchepin. (awp/mc/ps/30)