Krankenkassen-Prämien werden 2011 laut bonus.ch um 11% steigen

Die Prozentzahl könne entsprechend der angewandten Berechnungsmethode variieren. Üblicherweise ermittelt das BAG seine Schätzungen ausschliesslich auf Basis der Franchise 300 (Erwachsene, traditionelles Versicherungsmodell). Die Berechnung nach dieser Methode ist jedoch nicht für alle Versicherten repräsentativ. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) hat die Versicherer gebeten, ihre provisorischen Prämien für 2011 nicht zu veröffentlichen. Die meisten Versicherer folgen der Direktive und veröffentlichen ihre Prämien weder auf ihren noch auf den Seiten ihrer Partner. In Erwartung der Veröffentlichung der vom BAG bewilligten Prämien, hat bonus.ch die provisorischen Prämien für 2011 analysiert.


Appenzell-Innerrhoden, Bern, Nidwalden und Uri am stärksten betroffen
In der Deutschschweiz sind die Kantone Appenzell-Innerrhoden, Bern, Nidwalden und Uri am stärksten betroffen, mit einem Anstieg von mehr als 13%. Am massivsten ist die Prämienerhöhung in den Kantonen Uri mit 15.3% und Nidwalden mit 14.4%. In der Romandie ist das Wallis mit einer Prämienerhöhung von 14.1% der am stärksten betroffene Kanton. Von allen Schweizer Kantonen sind Genf, Jura, Neuenburg und Waadt am wenigsten betroffen: hier liegt der Prämienanstieg bei unter 9%, wobei Neuenburg mit 7.5% den niedrigsten Wert zeigt. In allen anderen Kantonen liegt der Anstieg zwischen 9% und 13%.


Prämienerhöhung trifft vor allem die jungen Leute
Wie bereits im letzten Jahr, trifft die Prämienerhöhung vor allem die jungen Leute. Die Krankenversicherungsprämien für junge Erwachsene (19-25 Jahre) werden um etwa 13.6% steigen. Das ist 3.8% mehr als bei den Erwachsenen. Die Prämien für Kinder werden im Durchschnitt um 8.1% erhöht. Einer neuen Anordnung des BAG zufolge, müssen die Krankenkassen Prämienrabatte, die höher sind als 15% sind, ab diesem Jahr bestätigen lassen. Deshalb werden sich manche Versicherte mit einem sehr hohen Anstieg infolge einer Reduzierung des Prämienrabatts konfrontiert sehen.  So muss auch mit einem hohen Anstieg der Prämien für Versicherte mit Wahlfranchisen, im Besonderen mit hohen Franchisen, gerechnet werden. Die Franchise CHF 1’500,- für junge Erwachsene wird sich am stärksten erhöhen: 15.6%, verglichen mit 10.9% für die Erwachsenen-Franchise. Im Gegensatz dazu steigt die Franchise CHF 300.- für junge Erwachsene um 12.0%, die für Erwachsene um 8.6%. Die Wahlfranchisen für Kinder steigen im Durchschnitt um 5.5%.


Teilweise mit Prämienanstieg von ungefähr 19.7% konfrontiert
Ein Versicherungsnehmer, der im Kanton Bern wohnt, zur Kategorie «junge Erwachsene» gehört und eine Franchise CHF 2’500.- hat, wird sich mit einem Prämienanstieg von ca. 19.7% konfrontiert sehen, gegenüber Genf mit einem Anstieg von 12.9% für dasselbe Profil. Die Prämie für Erwachsene mit einer Franchise CHF 300.- wird in Bern um etwa 9.2% steigen, im Kanton Genf um 2.3%. Die Prämien für Kinder entwickeln sich in denselben Proportionen, mit einer Erhöhung von 8.2% in Bern gegenüber 4.2% in Genf. 


Embargo des BAG
Es wird deutlich, dass die am meisten betroffenen Versicherten Familien mit geringem Einkommen und mit kleinen Kindern, oder solchen, bei denen häufig noch die Eltern die Prämien für die Krankenkasse zahlen, sind. Durch das Embargo des BAG, können sich die Versicherten nicht anhand der provisorischen Prämien über die möglichen Auswirkung auf ihre eigene Situation informieren. Die Prämien rechtzeitig zu kennen, würde jedoch gerade denen helfen, die dieses Jahr besonders betroffen sind: Familien mit Kindern und jungen Erwachsenen!


20% der Versicherten werden die Krankenkasse wechseln 
Laut einer Verhaltensstudie*, die bonus.ch im Mai durchgeführt hat, würden 20% der Versicherten dieses Jahr die Krankenkasse wechseln, sollte diese ihre Prämie erhöhen. Trotz der fehlenden Information über die provisorischen Prämien können sich die Versicherten auf bonus.ch darüber informieren, wie man seinen Vertrag für die Krankenversicherung optimieren kann. (bo/mc/gh)


 

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