Krankenkassenprämien 2010 steigen um bis zu 20%

In diesen Kantonen sind die Reserven der Kassen besonders tief. Mit überdurchschnittlichen Erhöhungen haben auch die Kantone AI, GR, LU, NW, SO, SZ und ZG zu rechnen. Durchschnittlich dürften die Prämien in AG, BL, FR, SG, SH und VS ansteigen, unterdurchschnittlich in den Kantonen BS, GE, JU, TG, VD und ZH. Am geringsten werden die Prämienerhöhungen in Neuenburg und im Tessin ausfallen. Seitens der der einzelnen Versicherer werde es aber noch einmal grosse Differenzen geben, schreibt das BAG.


Prämiengenehmigungs-Phase ab Anfang Oktober
Die Krankenversicherer haben nun bis Ende Juli Zeit, dem BAG ihre Prämienanträge zu unterbreiten. Ende September/Anfang Oktobber findet die Prämiengenehmigungs-Phase statt, wie BAG-Sprecher Daniel Dauwalder auf Anfrage sagte. Das Datum für die anschliessende Bekanntgabe der definitiven Prämien ist noch offen.


Zweiter runder Tisch  
Die BAG-Mitteilung erfolgte im Anschluss von Gesprächen an einem zweiten Runden Tisch, zu dem sich Vertreter der Kantone und der grössten Krankenversicherer auf Einladung des BAG eingefunden hatten. Das Bundesamt informierte die Teilnehmer dabei über seine Berechnungen. Die Reservequote der Krankenversicherer wird demnach Ende 2009 auf schätzungsweise rund 8,7% sinken. Damit wird die Mindestreservequote von 11,5% Ende 2009 unterschritten. Prämienerhöhungen von durchschnittlich 15% sind laut BAG erforderlich, wenn die Reservequote auf Ende 2010 leicht erhöht werden soll.


Reservequoten: Grosse Unterschiede
Nach wie vor gibt es grosse Unterschiede in den kantonalen Reservequoten. Das erklärt die grosse Bandbreite der zu erwartenen Prämienerhöhungen. Gesundheitsminister Pascal Couchepin möchte die Reserven bis 2012 angeglichen haben. Die Versicherer hatten die Kostensteigerung nach Feststellungen des BAG für 2008 und 2009 zu gering eingeschätzt und dementsprechend tiefe Prämien angesetzt. Zusätzlich belastet werde die finanzielle Situation der Versicherer durch die Finanzkrise. (awp/mc/ps/27)

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