Unklar sei aber, wann der Gang an den Kapitalmarkt erfolgen solle. Wegen des verschlechterten Börsenumfelds sei er zunächst verschoben worden. Mit der Mandatierung von Goldman Sachs stehe nun aber fest, dass der Finanzinvestor Madison konkret den Ausstieg plane, hiess es weiter. Die Chicagoer Beteiligungsgesellschaft hatte Krauss Maffei vor zwei Jahren von dem Investor KKR übernommen. Goldman Sachs soll laut «FTD» bei dem geplanten Börsengang alleiniger Konsortialführer sein. Alle Beteiligten lehnten der Zeitung gegenüber eine Stellungnahme ab.
Unsichere Situation in Maschinenbaubranche
Krauss Maffei – nicht zu verwechseln mit dem Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann – war gerüchteweise schon länger als Kandidat für die Börse gehandelt worden, zumal sich das Unternehmen im Dezember 2007 von einer GmbH in eine AG umgewandelt hatte. Ein Börsengang vor Ende des laufenden Jahres könne zwar nicht ausgeschlossen werden, sagte eine mit den Plänen vertraute Person der «FTD». Im gegenwärtigen Umfeld ergebe er aber keinen Sinn. «Das Projekt liegt jetzt erst einmal auf Eis, nach der Sommerpause schaut man sich das wieder an», sagte ein anderer Insider, der auf die unsichere Situation der Maschinenbaubranche verwies. Nach einem Boom in den vergangenen Jahren schwächt sich das Wachstum dort ab.
Ehemalige Mannesmann-Tochter
Krauss Maffei ist die alte Mannesmann Plastics Machinery (MPM). Die Mannesmann-Tochter ging vor acht Jahren an den Siemens-Konzern. Dieser reichte sie 2002 an den Finanzinvestor KKR weiter, bevor die private Beteiligungsgesellschaft Madison sie 2006 übernahm. Krauss Maffei hat seinen Firmensitz in München und beschäftigt rund 4.000 Mitarbeiter. Im abgelaufenen Geschäftsjahr (Ende September) kam das Unternehmen auf einen Umsatz von 950 Millionen Euro und ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 71 Millionen Euro. Krauss Maffei sieht sich als weltgrössten Anbieter von Maschinen für die Kunststoff verarbeitende Industrie. (awp/mc/ps/18)