Krise drückt auf Gategroup-Umsatz
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA lag bei 89,9 (VJ 104,2) Mio CHF, die Marge bei 7,0 (7,4)%. Wird eine einmalige Belastung in Höhe von 6,6 Mio CHF herausgerechnet, belief sich der EBITDA auf 96,5 Mio CHF, was bei konstanten Wechselkursen einem Rückgang um 3,5% entspricht. Die EBITDA-Marge betrug dann 7,5% (-0,1 Prozentpunkte zu konstanten Währungen). Bereinigt wurden die Zahlen um einmalige Restrukturierungskosten und Kosten im Zusammenhang mit der Börsenkotierung.
Reingewinn um 55 Prozent gesteigert
Unter dem Strich stand hingegen ein um 55% gesteigerter Reingewinn von 33,2 (21,4) Mio CHF, dies vor allem aufgrund von Nettowechselkursgewinnen in Höhe von 26,3 Mio CHF. Der vollständig verwässerte Gewinn je Aktie betrug für den diesjährigen Zeitraum 1,63 CHF, verglichen mit 0,71 CHF im Jahre 2008.
CEO Dubois: «Respektable Leistung»
Da im Vorfeld keine genauen Halbjahreszahlen des Vorjahres bekannt waren, waren die Schätzungen der Analysten zum Teil etwas vage und es wurde kein AWP-Konsens berechnet. Der Durchschnitt der drei vorhanden Schätzungen ergab einen Umsatz von 1’238 Mio und einen EBITDA von 84,3 Mio CHF (Marge 6,8%). «Gategroup kann in einem der schwierigsten Branchenumfelder aller Zeiten eine respektable Leistung wahren», wird CEO Guy Dubois in der Mitteilung zitiert. Das Geschäftsmodell sei darauf ausgelegt, die Schocks der zyklischen Branche seiner Kunden auszuhalten, was durch diese Ergebnisse deutlich demonstriert werde.
Noch keine Trendwende in Sicht
Für die kürzerfristige Zukunft gibt sich das Unternehmen aber trotzdem vorsichtig. «Unserer Ansicht nach hat der Zyklus der Reisebranche seinen Tiefpunkt noch nicht erreicht, und eine Trendwende wird nicht weltweit gleichzeitig stattfinden», so Dubois. Man erwarte, dass sich zunächst der US-amerikanische Markt erholen werde, während die Schwäche in Europa noch zwei bis vier Quartale anhalten könnte. Neben dem auch weiterhin schwachen wirtschaftlichen Umfeld könnten auch die Auswirkungen der H1N1-Schweinegrippenpandemie einen Verzögerungseffekt auf die Erholung haben. Gategroup macht denn auch «aufgrund der Unsicherheit über die potenziellen laufenden Auswirkungen der Pandemie keine Prognose für das Gesamtjahr».
Langfristiger Ausblick positiv
Längerfristig bleibt die Gruppe aber positiv eingestellt. «Trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds für Fluglinien bleibt Gategroup hinsichtlich der Aussichten der Branche zuversichtlich», so CFO Thomas Bucher in der Mitteilung. Der Wachstumsstrategie der Gruppe entsprechend habe man bedeutende Investitionen in Skandinavien und Japan getätigt, die sich im ersten Halbjahr mit mehr als 40 Mio CHF im Kapitalfluss niedergeschlagen hätten. Die Bilanz sei weiterhin solide, und das Unternehmen sehe «derzeit keine Notwendigkeit, das Kapital zu erhöhen», so Bucher.
IPO führt zu Mittelabfluss von 13,5 Mio Franken
Die Börsenkotierung – Gategroup hat weder neue Aktien ausgegeben noch zusätzliches Kapital aufgenommen – führte den Angaben zufolge zu einem Mittelabfluss in Höhe von 13,5 Mio CHF im ersten Halbjahr. Die Kotierung schaffe jedoch die Voraussetzungen für die Zukunft, indem sie den Bekanntheitsgrad und die Flexibilität in den Finanzmärkten erhöhe, den Stamm potenzieller Investoren vergrössere, wichtige Mitarbeiter anziehe und binde und den Erkennungsgrad der elf Gategroup-Marken erhöhe, so der CFO. (awp/mc/ps/06)